Weitere häufigere Frauenbeschwerden

Aus Gefangenenratgeber

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16.4. Weitere häufigere Frauenbeschwerden


Auch wenn du dich nicht selbst untersuchen und behandeln kannst, ist es wichtig, dir was aufzuschreiben. Leg dir einen Kalender über die Periode an, was du vorher merkst, wie lange der Zyklus ist, ob er regelmäßig ist, wann er unregelmäßig wird und wie lange die Blutung dauert. War zu dieser Zeit ein Ereignis, was dir zu schaffen macht? Vielleicht entdeckst du so etwas über die Zusammenhänge von deinem Körper und dem, wie du auf Probleme reagierst. Wenn du Beschwerden hast, dann schreibe dir auf: In welchem Abschnitt des Zyklus (wenn du es weißt) hast du das schon mal gehabt und wann? Wie fühlst du die Schmerzen? krampfartig, andauernd, stechend,ziehend . Wo fühlst du die Schmerzen? im Bauch, in der Mitte, links, rechts, im Rücken (wie weit reichend), in der Scheide, brennend, juckend... Mit Ausfluss, wie sieht er aus, wie riecht er... Kannst du etwas sehen oder fühlen? Eine Rötung der Scheide; ein Bläschen, einen geschwollenen Knoten in der Leistengegend (zwischen Bauch und Oberschenkel), tut der Knoten weh, wenn du draufdrückst, oder nicht... Hast du Fieber oder Schüttelfrost... Meist geht die Untersuchung beim Arzt so schnell, dass du gar nicht dazu kommst, alles zu sagen oder dass du nach wichtigen Einzelheiten gar nicht gefragt wärst. So kannst du wenigstens selbst dafür sorgen, dass weniger übersehen wird.

Im Folgenden findest du etwas zu:

Ausbleiben der Periode		S. 19
Ausfluss		        S. 20
Tripper                         S. 20
Pilzinfektion		        S. 20
Trichomonaden	                S. 21
Ektopie (Geschwür)   		S. 21
Warzen   			S. 22
Herpes (Fieberbläschen) 	S. 22
Krebs                           S. 22
Unterleibsschmerzen	        S. 22

Zu weiteren Beschwerden lies in Kapitel 15 nach.

Ausbleiben der Periode

Die Kontrolle über die Funktionen des Eierstockes und der Hormonherstellung übt eine Drüse im Gehirn aus. In außergewöhnlichen Situationen und unter starker Belastung kommt es vor, dass diese Drüse ihre Funktion drosselt und nicht mehr ausreichend auf die Eierstöcke einwirkt. Dann bleiben die Tage einfach weg. Dasselbe kann eintreten durch starke Abnahme des Körpergewichtes. Wahrscheinlich sind das einfache Schutz- und Verweigerungsvorgänge. Durch Hormontabletten (Pille, Duogynon, Progynon) kann die Periode herbeigeführt werden! Das ist aber nicht unbedingt nötig und erforderlich, zumal durch solche Hormontabletten wieder neue Nebenwirkungen entstehen können, wie z.B. Pilzinfektionen der Scheide, Übelkeit, Brustschmerzen u.a. Ist der Grund für das Ausbleiben der Periode eine Schwangerschaft, dann können diese Hormontabletten Missbildungen des Embryos verursachen. Umgekehrt kann der natürliche Ablauf im Körper vom Einnehmen der Pille, besonders wenn die Frauen jung damit angefangen haben, soweit gestört sein, dass nach Absetzen der Pille die Periode ein, zwei oder mehrere Monate auf sich warten lässt. Andere Ursachen für das Ausbleiben der Monatsblutungen sind: Schwangerschaft, Veränderungen in den Eierstöcken. Im Gegensatz zu den rein körperlichen Beschwerden, für die es entsprechende Medikamente gibt, sind die psychischen Ursachen für Unregelmäßigkeiten oder Ausbleiben der Periode nicht medikamentös zu behandeln. Die Knastärzt_innen oder Psycholog_innen können mit diesem Problem meist nichts anfangen. Helfen kannst du dir hier nur selbst, indem du, nachdem du feststellen musstest, dass Medikamente deinen Beschwerden keine Abhilfe schaffen, zulässt, dass deine Beschwerden psychisch bedingt sind. Hilfreich ist es auch, wenn du hierüber nicht nur alleine nachdenkst, sondern auch mit anderen Frauen darüber redest. Folgende Krankheitsbilder haben häufig psychische Ursachen: Vorübergehendes Aussetzen der Periode: Maßgeblich hierfür ist häufig die Situation in der sich die. Frau befindet und die sie psychisch stark belastet also Schreckensmomente, Angst, Stress z.B. Krieg, Katastrophen. Deshalb nennt man diese Form auch „Notstandsamenorrhö". Sie wird auch häufig in den Knästen hauptsächlich auch in U-Haft vor den Prozessen vorkommen. Außerdem spielt die Trennung von vertrauten Personen und dem gewohnten Milieu eine wesentliche Rolle für das Ausbleiben der Periode, denn die Periode ist auf den Kontakt mit dem anderen Geschlecht gerichtet. Ergeben sich Konflikte mit dem vorgegebenen weiblichen Rollenschema, der Frau als Freundin und später als Mutter, so kann z.B. dieser Konflikt in der Pubertät zum Ausbleiben der Periode und zu der sogenannten Pubertätsmagersucht führen. Dieses Krankheitsbild bzw. ein Rollenkonflikt ist aber an kein bestimmtes Alter gebunden sondern kann in jedem Alter der Frau auftreten. Oft sind die Konflikte viel früher bzw. bereits zwischen dem 3. und 6. Lebensjahr angelegt. Vergesse aber dabei nie, dass diese Konflikte auch auf einem bestimmten kulturellen und gesellschaftlichen Hintergrund zu sehen sind, wo weiblich sein allzu oft gleichgesetzt wird mit Minderwertigkeit. Scheinschwangerschaft: Der Körper täuscht uns eine Schwangerschaft vor, die real nicht vorhanden ist, weil unsere Psyche einen starken Kinderwunsch hat. Dabei ist der Schwangerschaftstest immer negativ. Ansonsten können alle „normalen" Schwangerschaftszeichen vorkommen z.B. Schwellung der Brust, Pigmentierung der Brustwarze, Milchsekretion, Veränderung der Gebärmutter und des äußeren Genitals.

Ausfluss

kann verschiedene Ursachen haben. Zu achten ist auf Farbe, Menge, Beschaffenheit (flüssig, schleimig, krümelig etc.) und Geruch. Normaler Geruch ist leicht säuerlich. Daraus lässt sich auch ohne Untersuchung schon einiges über mögliche Ursachen sagen. Trotzdem soll die Ursache eines Ausflusses von einem Arzt oder einer Ärztin untersucht werden, weil unbehandelter Ausfluss über längere Zeit schwere Ent­zündungen hervorrufen kann. Dabei wird ein Metallgerät in die Scheide eingeführt und vom Muttermund und der Scheide eine kleine Menge Flüssigkeit entnommen. Diese wird mikroskopisch untersucht und gegebenenfalls eine Kultur angelegt. Die Spekulumuntersuchung ist unbedingt erforderlich, weil manche Krankheiten nicht erkannt werden können, z.B. Tripper. Nicht selten kommt der Ausfluss nicht aus der Scheide, sondern aus der Harnröhre. Deshalb soll auch der Urin untersucht werden.

Tripper

Gelblicher oder gelblich grüner Ausfluss, Schmerzen beim Pissen, schmerzhaftes Anschwellen der Drüsen ― allerdings brauchen diese Symptome nicht da zu sein. 90% aller Frauen spüren und bemerken nichts. Nachweis ist nur zuverlässig mit einer Bakterienkultur ― was einige Tage dauert ― weniger zuverlässig mit dem Mikroskop. Auf jeden Fall Spekulumuntersuchung! In manchen Knästen werden die Frauen am Anfang routinemäßig auf Tripper unter­sucht, aber eben ohne Spekulum. Damit ist eine Tripperinfektion nicht ausge­schlossen. Behandlung: mit Penicillin in größeren Mengen. Unbehandelt kann Tripper zu Zyklusunregelmäßigkeiten, Eileiterentzündungen, Unfruchtbarkeit und Warzen an den Schamlippen führen.

Pilzinfektionen

Pilzinfektionen sind gerade dann häufig, wenn durch äußere Einflüsse das normale Zusammenspiel aller Hormone gestört ist, und damit auch das normale saure Milieu in der Scheide aus dem Gleichgewicht geraten ist. Dann können die Pilze die Oberhand gewinnen. Äußere Einflüsse sind: psychische Belastung, andere Krankheiten, schlechte Ernäh­rung, Behandlung mit Antibiotika und Cortison, Schwangerschaft, das Tragen von Nylonunterwäsche, Tampons. Hauptsymptome sind: Ausfluss ― weißlich, meist dick und krümelig, leichter Hefegeruch. Starker Juckreiz und Rötung und Entzündung der äußeren Ge­schlechtsteile, auch der Harnröhre ― Schmerzen beim Pissen. Nachweis: Abstrich, der mikroskopisch untersucht wird. Behandlung: Ganz allgemein zur Herstellung des normalen Scheidenmilieus Präpa­rate, die Milchsäure enthalten (z.B. Spuman c. lac, Vagiflor; was oft schon ausreicht: Yoghurt). Spezielle Präparate zur Abtötung der Pilze: Moronal, Sporotasin. Die äußeren Geschlechtsteile sollten nicht mit Seife gewaschen werden, und von vorn nach hinten abgetrocknet werden, um eine Schmierinfektion zu beseitigen.

Trichomonaden

― häufige Entzündung, die meist nach der Periode schlimmer wird. Ausfluss: grünlich-gelblich und schleimig oder schaumig, riecht übel. Juckreiz und Entzündung, Rötung der Scheide innen sowie der Schamlippen. Nachweis: Abstrich, der mikroskopisch untersucht wird. Behandlung: Clont oder Sanatrichon als Scheidenzäpfchen in Kombination mit Tabletten (als Nebenwirkung Pilze und evtl. krebsfördernd). Oder drei Tage lang eine Knoblauchzehe als Scheidenzäpfchen und zusätzlich vaginale Essigspülungen (2 Esslöffel Essig auf einen viertel Liter Wasser). Unbehandelt werden auf die Dauer die Zellen am Gebärmutterhals geschädigt, und zwar so, dass sie anfälliger für Krebs werden.

Ektopie ― oft auch Geschwür genannt

Die Drüsen im Kanal des Gebärmutterhalses, die den Schleimpfropf herstellen und damit einen Verschluss gegen die Scheide bilden, können aus dem Kanal heraus­wachsen. Sie sind dann bei der Spekulumuntersuchung am Muttermund zu sehen. Ursachen dieses Herauswachsens sind Schwangerschaft, Geburten oder einfach nur so. So eine Ektopie ist ungefährlich und bildet sich oft von selbst zurück. Viele Frauen haben sie. Die Folge der Ektopie kann sein, dass der Schleim, der sonst ja nur im Gebärmutterkanal bleibt, in die Scheide fließt und Ausfluss macht ― dicklich, zähflüssig und weiß­gelblich. Die Ektopie kann leicht bluten, deshalb ist der Ausfluss manchmal blutig. Außerdem kann auf dem Boden einer Ektopie leichter eine Entzündung entstehen, bei mangelnder Widerstandskraft, Vitaminmangel, nach Geburten, durch Tampons und Geschlechtsverkehr. Die Symptome sind dann Rückenschmerzen, Unterleibs­schmerzen, Krämpfe, Schmerzen beim Pissen. Behandlung: Die Ektopie kann verschorft oder weggeätzt werden; wenn noch dazu eine Entzündung vorhanden ist mit den oben genannten Symptomen, wird diese mit Scheidenzäpfchen gegen Bakterien behandelt.

Krankheiten, die äußerlich zu sehen sind

Pickel, Bläschen oder kleine Knoten am Scheidenausgang oder an den Schamlippen können zwei Ursachen:

Warzen – eine Viruskrankheit, wie Hautwarzen auch. Sie sind hirsekorn-groß, fleischfarben, treten einzeln auf oder auch zu vielen, befinden sich an den Schamlippen, den Wänden der Scheide oder dem Gebärmutterhals. Wenn Ausfluß oder urin an ihnen kleben bleiben, werden sie wund und verursachen Juckreiz. Gefährlich sind sie aber nicht. Behandlung: Warzen können weggeschnitten oder mit einer Lösung weggeätzt werden. Dabei musst du genau fragen, wie lange die Lösung aufgetragen werden muss, damit nicht zuviel weggeätzt wird.

Herpes – diese Viruskrankheit äußert sich in kleinen mit Flüssigkeit gefüllten Bläschen, die einzeln oder zu mehreren auftreten. Sie jucken und schmerzen auch ziemlich. Nach ein paar Tagen platzen die Bläschen auf und verschorfen. Ursache dieser Krankheit sind allgemeine Abwehrschwäche, schlechte Ernährung und Belastungssituationen. Eine sichere Behandlung dagegen gibt es nicht. Lindernd wirkt, wenn man einen nassen Teebeutel auflegt. Ebenso hilft eine zinkhaltige Salbe, zum Beispiel Penaten-Creme.

Krebs

Eine Krebskrankheit wird von einem selbst meist erst bemerkt, wenn sie schon weiter fortgeschritten ist. Die Veränderungen gehen langsam, unbemerkt und erstmal ohne Schmerzen vor sich. Geschwulste und Tumore müssen nicht immer Krebs sein. Sie können auch anders zustandekommen; durch Flüssigkeitsansammlungenin den Einzellen des Eierstocks – sogenannte Zysten, durch Vermehrung von Muskelmasse im Muskel der Gebärmutter, sogen. Myome, die dann verstärkte und verlängerte Periodenblutungen verursachen u.a. Auf jeden Fall gilt, wenn bei einer Untersuchung gesagt wird: ja, das ist eine Geschwulst, dass du darauf bestehen musst, dass die Ursache herausgefunden wird. Es gibt verschiedene Methoden, dies zu tun: Entnahme eines kleinen Gewebestückes an dieser Stelle zur Probe, Hineinschauen in den Bauch, Untersuchung in Narkose etc. Das wird vom Facharzt im Krankenhaus gemacht.

Einzig die Krebsvorsorgeuntersuchung für Gebärmutterkrebs ist leicht gemacht, und sollte auch ohne Verdacht jedes Jahr gemacht werden. Gebärmutterhalskrebs tritt schon bei jüngeren Frauen auf, kann aber in seinen Vorstufen erkannt und durch rechtzeitige Behandlung geheilt werden.

Heftige Unterleibsschmerzen

Eierstock- und Eileiterentzündung sind sehr schmerzhaft. Sie treten eher nach der Periode auf. Der Schmerz ist beständig, bei Bewegung wird er noch schlimmer. Meist tut die eine Seite des Unterleibs mehr weh als die andere, meist kommt auch Fieber hinzu. Sofort zur Ärztin oder zum Arzt, die_der eine Behandlung mit Antibiotika, Eisblase und Bettruhe gegebenenfalls im Krankenhaus durchführen muss. Dabei ist nicht auszuschließen, dass es sich um eine akute Blinddarmentzündung handeln kann, oder um eine Eileiterschwangerschaft, wenn die Periode ausgeblieben ist. Auch der Eisprung – ungefähr in der Mitte des Zyklus – kann Schmerzen bereiten. Schwere Unterleibsentzündungen können Eileiterverschluss und damit die Gefahr einer künftigen Eileiterschwangerschaft zur Folge haben, wenn dies nicht durch gründliche (auch röntgonologische) Untersuchung vorher bemerkt und behandelt wird.


16.4. Weitere häufigere Frauenbeschwerden


Auch wenn du dich nicht selbst untersuchen und behandeln kannst, ist es wichtig, dir was aufzuschreiben. Leg dir einen Kalender über die Periode an, was du vorher merkst, wie lange der Zyklus ist, ob er regelmäßig ist, wann er unregelmäßig wird und wie lange die Blutung dauert. War zu dieser Zeit ein Ereignis, was dir zu schaffen macht? Vielleicht entdeckst du so etwas über die Zusammenhänge von deinem Körper und dem, wie du auf Probleme reagierst. Wenn du Beschwerden hast, dann schreibe dir auf: In welchem Abschnitt des Zyklus (wenn du es weißt) hast du das schon mal gehabt und wann? Wie fühlst du die Schmerzen? krampfartig, andauernd, stechend,ziehend . Wo fühlst du die Schmerzen? im Bauch, in der Mitte, links, rechts, im Rücken (wie weit reichend), in der Scheide, brennend, juckend... Mit Ausfluss, wie sieht er aus, wie riecht er... Kannst du etwas sehen oder fühlen? Eine Rötung der Scheide; ein Bläschen, einen geschwollenen Knoten in der Leistengegend (zwischen Bauch und Oberschenkel), tut der Knoten weh, wenn du draufdrückst, oder nicht... Hast du Fieber oder Schüttelfrost... Meist geht die Untersuchung beim Arzt so schnell, dass du gar nicht dazu kommst, alles zu sagen oder dass du nach wichtigen Einzelheiten gar nicht gefragt wärst. So kannst du wenigstens selbst dafür sorgen, dass weniger übersehen wird.

Im Folgenden findest du etwas zu:

Ausbleiben der Periode		S. 19
Ausfluss		        S. 20
Tripper                         S. 20
Pilzinfektion		        S. 20
Trichomonaden	                S. 21
Ektopie (Geschwür)   		S. 21
Warzen   			S. 22
Herpes (Fieberbläschen) 	S. 22
Krebs                           S. 22
Unterleibsschmerzen	        S. 22

Zu weiteren Beschwerden lies in Kapitel 15 nach.

Ausbleiben der Periode

Die Kontrolle über die Funktionen des Eierstockes und der Hormonherstellung übt eine Drüse im Gehirn aus. In außergewöhnlichen Situationen und unter starker Belastung kommt es vor, dass diese Drüse ihre Funktion drosselt und nicht mehr ausreichend auf die Eierstöcke einwirkt. Dann bleiben die Tage einfach weg. Dasselbe kann eintreten durch starke Abnahme des Körpergewichtes. Wahrscheinlich sind das einfache Schutz- und Verweigerungsvorgänge. Durch Hormontabletten (Pille, Duogynon, Progynon) kann die Periode herbeigeführt werden! Das ist aber nicht unbedingt nötig und erforderlich, zumal durch solche Hormontabletten wieder neue Nebenwirkungen entstehen können, wie z.B. Pilzinfektionen der Scheide, Übelkeit, Brustschmerzen u.a. Ist der Grund für das Ausbleiben der Periode eine Schwangerschaft, dann können diese Hormontabletten Missbildungen des Embryos verursachen. Umgekehrt kann der natürliche Ablauf im Körper vom Einnehmen der Pille, besonders wenn die Frauen jung damit angefangen haben, soweit gestört sein, dass nach Absetzen der Pille die Periode ein, zwei oder mehrere Monate auf sich warten lässt. Andere Ursachen für das Ausbleiben der Monatsblutungen sind: Schwangerschaft, Veränderungen in den Eierstöcken. Im Gegensatz zu den rein körperlichen Beschwerden, für die es entsprechende Medikamente gibt, sind die psychischen Ursachen für Unregelmäßigkeiten oder Ausbleiben der Periode nicht medikamentös zu behandeln. Die Knastärzt_innen oder Psycholog_innen können mit diesem Problem meist nichts anfangen. Helfen kannst du dir hier nur selbst, indem du, nachdem du feststellen musstest, dass Medikamente deinen Beschwerden keine Abhilfe schaffen, zulässt, dass deine Beschwerden psychisch bedingt sind. Hilfreich ist es auch, wenn du hierüber nicht nur alleine nachdenkst, sondern auch mit anderen Frauen darüber redest. Folgende Krankheitsbilder haben häufig psychische Ursachen: Vorübergehendes Aussetzen der Periode: Maßgeblich hierfür ist häufig die Situation in der sich die. Frau befindet und die sie psychisch stark belastet also Schreckensmomente, Angst, Stress z.B. Krieg, Katastrophen. Deshalb nennt man diese Form auch „Notstandsamenorrhö". Sie wird auch häufig in den Knästen hauptsächlich auch in U-Haft vor den Prozessen vorkommen. Außerdem spielt die Trennung von vertrauten Personen und dem gewohnten Milieu eine wesentliche Rolle für das Ausbleiben der Periode, denn die Periode ist auf den Kontakt mit dem anderen Geschlecht gerichtet. Ergeben sich Konflikte mit dem vorgegebenen weiblichen Rollenschema, der Frau als Freundin und später als Mutter, so kann z.B. dieser Konflikt in der Pubertät zum Ausbleiben der Periode und zu der sogenannten Pubertätsmagersucht führen. Dieses Krankheitsbild bzw. ein Rollenkonflikt ist aber an kein bestimmtes Alter gebunden sondern kann in jedem Alter der Frau auftreten. Oft sind die Konflikte viel früher bzw. bereits zwischen dem 3. und 6. Lebensjahr angelegt. Vergesse aber dabei nie, dass diese Konflikte auch auf einem bestimmten kulturellen und gesellschaftlichen Hintergrund zu sehen sind, wo weiblich sein allzu oft gleichgesetzt wird mit Minderwertigkeit. Scheinschwangerschaft: Der Körper täuscht uns eine Schwangerschaft vor, die real nicht vorhanden ist, weil unsere Psyche einen starken Kinderwunsch hat. Dabei ist der Schwangerschaftstest immer negativ. Ansonsten können alle „normalen" Schwangerschaftszeichen vorkommen z.B. Schwellung der Brust, Pigmentierung der Brustwarze, Milchsekretion, Veränderung der Gebärmutter und des äußeren Genitals.

Ausfluss

kann verschiedene Ursachen haben. Zu achten ist auf Farbe, Menge, Beschaffenheit (flüssig, schleimig, krümelig etc.) und Geruch. Normaler Geruch ist leicht säuerlich. Daraus lässt sich auch ohne Untersuchung schon einiges über mögliche Ursachen sagen. Trotzdem soll die Ursache eines Ausflusses von einem Arzt oder einer Ärztin untersucht werden, weil unbehandelter Ausfluss über längere Zeit schwere Ent­zündungen hervorrufen kann. Dabei wird ein Metallgerät in die Scheide eingeführt und vom Muttermund und der Scheide eine kleine Menge Flüssigkeit entnommen. Diese wird mikroskopisch untersucht und gegebenenfalls eine Kultur angelegt. Die Spekulumuntersuchung ist unbedingt erforderlich, weil manche Krankheiten nicht erkannt werden können, z.B. Tripper. Nicht selten kommt der Ausfluss nicht aus der Scheide, sondern aus der Harnröhre. Deshalb soll auch der Urin untersucht werden.

Tripper

Gelblicher oder gelblich grüner Ausfluss, Schmerzen beim Pissen, schmerzhaftes Anschwellen der Drüsen ― allerdings brauchen diese Symptome nicht da zu sein. 90% aller Frauen spüren und bemerken nichts. Nachweis ist nur zuverlässig mit einer Bakterienkultur ― was einige Tage dauert ― weniger zuverlässig mit dem Mikroskop. Auf jeden Fall Spekulumuntersuchung! In manchen Knästen werden die Frauen am Anfang routinemäßig auf Tripper unter­sucht, aber eben ohne Spekulum. Damit ist eine Tripperinfektion nicht ausge­schlossen. Behandlung: mit Penicillin in größeren Mengen. Unbehandelt kann Tripper zu Zyklusunregelmäßigkeiten, Eileiterentzündungen, Unfruchtbarkeit und Warzen an den Schamlippen führen.

Pilzinfektionen

Pilzinfektionen sind gerade dann häufig, wenn durch äußere Einflüsse das normale Zusammenspiel aller Hormone gestört ist, und damit auch das normale saure Milieu in der Scheide aus dem Gleichgewicht geraten ist. Dann können die Pilze die Oberhand gewinnen. Äußere Einflüsse sind: psychische Belastung, andere Krankheiten, schlechte Ernäh­rung, Behandlung mit Antibiotika und Cortison, Schwangerschaft, das Tragen von Nylonunterwäsche, Tampons. Hauptsymptome sind: Ausfluss ― weißlich, meist dick und krümelig, leichter Hefegeruch. Starker Juckreiz und Rötung und Entzündung der äußeren Ge­schlechtsteile, auch der Harnröhre ― Schmerzen beim Pissen. Nachweis: Abstrich, der mikroskopisch untersucht wird. Behandlung: Ganz allgemein zur Herstellung des normalen Scheidenmilieus Präpa­rate, die Milchsäure enthalten (z.B. Spuman c. lac, Vagiflor; was oft schon ausreicht: Yoghurt). Spezielle Präparate zur Abtötung der Pilze: Moronal, Sporotasin. Die äußeren Geschlechtsteile sollten nicht mit Seife gewaschen werden, und von vorn nach hinten abgetrocknet werden, um eine Schmierinfektion zu beseitigen.

Trichomonaden

― häufige Entzündung, die meist nach der Periode schlimmer wird. Ausfluss: grünlich-gelblich und schleimig oder schaumig, riecht übel. Juckreiz und Entzündung, Rötung der Scheide innen sowie der Schamlippen. Nachweis: Abstrich, der mikroskopisch untersucht wird. Behandlung: Clont oder Sanatrichon als Scheidenzäpfchen in Kombination mit Tabletten (als Nebenwirkung Pilze und evtl. krebsfördernd). Oder drei Tage lang eine Knoblauchzehe als Scheidenzäpfchen und zusätzlich vaginale Essigspülungen (2 Esslöffel Essig auf einen viertel Liter Wasser). Unbehandelt werden auf die Dauer die Zellen am Gebärmutterhals geschädigt, und zwar so, dass sie anfälliger für Krebs werden.

Ektopie ― oft auch Geschwür genannt

Die Drüsen im Kanal des Gebärmutterhalses, die den Schleimpfropf herstellen und damit einen Verschluss gegen die Scheide bilden, können aus dem Kanal heraus­wachsen. Sie sind dann bei der Spekulumuntersuchung am Muttermund zu sehen. Ursachen dieses Herauswachsens sind Schwangerschaft, Geburten oder einfach nur so. So eine Ektopie ist ungefährlich und bildet sich oft von selbst zurück. Viele Frauen haben sie. Die Folge der Ektopie kann sein, dass der Schleim, der sonst ja nur im Gebärmutterkanal bleibt, in die Scheide fließt und Ausfluss macht ― dicklich, zähflüssig und weiß­gelblich. Die Ektopie kann leicht bluten, deshalb ist der Ausfluss manchmal blutig. Außerdem kann auf dem Boden einer Ektopie leichter eine Entzündung entstehen, bei mangelnder Widerstandskraft, Vitaminmangel, nach Geburten, durch Tampons und Geschlechtsverkehr. Die Symptome sind dann Rückenschmerzen, Unterleibs­schmerzen, Krämpfe, Schmerzen beim Pissen. Behandlung: Die Ektopie kann verschorft oder weggeätzt werden; wenn noch dazu eine Entzündung vorhanden ist mit den oben genannten Symptomen, wird diese mit Scheidenzäpfchen gegen Bakterien behandelt.

Krankheiten, die äußerlich zu sehen sind

Pickel, Bläschen oder kleine Knoten am Scheidenausgang oder an den Schamlippen können zwei Ursachen:

Warzen – eine Viruskrankheit, wie Hautwarzen auch. Sie sind hirsekorn-groß, fleischfarben, treten einzeln auf oder auch zu vielen, befinden sich an den Schamlippen, den Wänden der Scheide oder dem Gebärmutterhals. Wenn Ausfluß oder urin an ihnen kleben bleiben, werden sie wund und verursachen Juckreiz. Gefährlich sind sie aber nicht. Behandlung: Warzen können weggeschnitten oder mit einer Lösung weggeätzt werden. Dabei musst du genau fragen, wie lange die Lösung aufgetragen werden muss, damit nicht zuviel weggeätzt wird.

Herpes – diese Viruskrankheit äußert sich in kleinen mit Flüssigkeit gefüllten Bläschen, die einzeln oder zu mehreren auftreten. Sie jucken und schmerzen auch ziemlich. Nach ein paar Tagen platzen die Bläschen auf und verschorfen. Ursache dieser Krankheit sind allgemeine Abwehrschwäche, schlechte Ernährung und Belastungssituationen. Eine sichere Behandlung dagegen gibt es nicht. Lindernd wirkt, wenn man einen nassen Teebeutel auflegt. Ebenso hilft eine zinkhaltige Salbe, zum Beispiel Penaten-Creme.

Krebs

Eine Krebskrankheit wird von einem selbst meist erst bemerkt, wenn sie schon weiter fortgeschritten ist. Die Veränderungen gehen langsam, unbemerkt und erstmal ohne Schmerzen vor sich. Geschwulste und Tumore müssen nicht immer Krebs sein. Sie können auch anders zustandekommen; durch Flüssigkeitsansammlungenin den Einzellen des Eierstocks – sogenannte Zysten, durch Vermehrung von Muskelmasse im Muskel der Gebärmutter, sogen. Myome, die dann verstärkte und verlängerte Periodenblutungen verursachen u.a. Auf jeden Fall gilt, wenn bei einer Untersuchung gesagt wird: ja, das ist eine Geschwulst, dass du darauf bestehen musst, dass die Ursache herausgefunden wird. Es gibt verschiedene Methoden, dies zu tun: Entnahme eines kleinen Gewebestückes an dieser Stelle zur Probe, Hineinschauen in den Bauch, Untersuchung in Narkose etc. Das wird vom Facharzt im Krankenhaus gemacht.

Einzig die Krebsvorsorgeuntersuchung für Gebärmutterkrebs ist leicht gemacht, und sollte auch ohne Verdacht jedes Jahr gemacht werden. Gebärmutterhalskrebs tritt schon bei jüngeren Frauen auf, kann aber in seinen Vorstufen erkannt und durch rechtzeitige Behandlung geheilt werden.

Heftige Unterleibsschmerzen

Eierstock- und Eileiterentzündung sind sehr schmerzhaft. Sie treten eher nach der Periode auf. Der Schmerz ist beständig, bei Bewegung wird er noch schlimmer. Meist tut die eine Seite des Unterleibs mehr weh als die andere, meist kommt auch Fieber hinzu. Sofort zur Ärztin oder zum Arzt, die_der eine Behandlung mit Antibiotika, Eisblase und Bettruhe gegebenenfalls im Krankenhaus durchführen muss. Dabei ist nicht auszuschließen, dass es sich um eine akute Blinddarmentzündung handeln kann, oder um eine Eileiterschwangerschaft, wenn die Periode ausgeblieben ist. Auch der Eisprung – ungefähr in der Mitte des Zyklus – kann Schmerzen bereiten. Schwere Unterleibsentzündungen können Eileiterverschluss und damit die Gefahr einer künftigen Eileiterschwangerschaft zur Folge haben, wenn dies nicht durch gründliche (auch röntgonologische) Untersuchung vorher bemerkt und behandelt wird.


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