Schwierigkeiten im Kontakt nach draussen

Aus Gefangenenratgeber

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7.4. Schwierigkeiten im Kontakt nach draußen

Zu allen Schwierigkeiten, die jeder Gefangene hat, wenn er nach drau­ßen Kontakt aufnehmen will, kommt für die Ausländer noch eine dazu: es dauert alles länger. Zumindest dann, wenn die Briefe, die sie schrei­ben oder erhalten und die Zeitschriften, die sie beziehen, in ihrer Landessprache geschrieben sind. Sie werden dann meist erst einem Dolmetscher vorgelegt. Das hat zur Folge, daß Briefe - noch dazu, wenn sie ins Ausland geschickt werden - Wochen bis Monate brauchen und aktuelle Zeitschriften total veraltet sind, bis sie dem Gefangenen ausge­händigt werden.


Wie man Kontakte knüpfen kann

Zunächst stellt sich für ausländische Gefangene das Problem, überhaupt Kontakte nach draußen zu finden. Eine Hilfe dazu können die verschiedenen im Adressenteil aufgeführten Ausiändergruppen und -Organisationen in Deutschland sein sowie die Adressen einiger Gefangenenorganisationen und politischer Gruppen, die in den verschiedenen Ländern aktiv sind. Wir haben außerdem einige Bezugsadressen für Zeitungen verschiedener Sprachen zusammenge­stellt sowie die Adressen einiger ausländischer Buchläden. Ein Problem ist hier natürlich die Finanzierung. Es ist unter Umständen möglich, eine - natürlich linientreue - Zeitung über das jeweilige Konsu­lat kostenlos zu beziehen. Ansonsten könnte man bei den Zeitungsverla­gen nach Freiabonnements nachfragen. Außerdem kannst du dich auch als Ausländer an deutsche Knastgruppen wenden.


Wie man sich gegen die Behinderung der Kontakte nach draußen wehren kann

Rechtlich kannst du wie im Rechtsmittelteil beschrieben vorgehen. Du kannst dich dabei auf Artikel 3 des Grundgesetzes berufen, wonach eine Benachteiligung wegen Herkunft und Sprache verfassungswidrig ist. Es ist ja nicht deine Schuld, daß man deine Sprache nicht versteht und langwierige Übersetzungen dazwischenschaltet. Mehr erreichen wird man jedoch mit politischem und öffentlichem Druck. Kündige bei Verzögerungen an, daß du dich an die Presse, auch an die deines Herkunftslandes, an dein Konsulat, an Ausländerorganisa­tionen usw. wenden wirst und tue es auch. Dieser Staat reagiert sehr empfindlich auf den Vorwurf der Diskriminierung von Ausländern, wenn er von Vertretern oder Zeitungen anderer Länder erhoben wird. Schalte einen Anwalt ein. Du findest im Kontaktadressenteil für Auslän­der auch Gruppen, die Anwälte vermitteln können, die Erfahrungen mit Problemen von Ausländern haben


Die Konsulate

Die Erfahrungen, die du mit dem für dich zuständigen Konsulat machen kannst, sind verschieden. Nichts zu erwarten hast du von Konsulaten, die ein diktatorisches Regime vertreten. Auch mit den Konsulaten arabi­scher Länder gibt es schlechte Erfahrungen. Konsulate von Ländern der Dritten Welt ignorieren sehr oft, daß es Angehörige ihres Staates in bundesdeutschen Gefängnissen überhaupt gibt. Unterstützung kann man aber unter Umständen vom portugiesischen, spanischen,italienischen, französischen und amerikanischen Konsulat erwirken. Auch hier ist es meist nötig, mehrmals hinzuschreiben oder anzurufen. Die Anstalt ist übrigens verpflichtet, den Kontakt herzustellen. Laß dich also nicht abwimmeln. Die meisten Konsulate haben speziell jemanden, der für die Angelegen­heiten von Gefangenen der betreffenden Nationalität zuständig ist. Sie machen Besuche und Beratung. Man kann Paßfragen mit ihnen klären und vielleicht einen Anwalt vermittelt oder finanziert bekommen. Dar­über hinaus kann das Konsulat auch Gruppen und Kurse im Knast arrangieren und auch - wie gesagt - Zeitungen und Bücher in deiner Sprache besorgen.


7.4. Schwierigkeiten im Kontakt nach draußen

Zu allen Schwierigkeiten, die jeder Gefangene hat, wenn er nach drau­ßen Kontakt aufnehmen will, kommt für die Ausländer noch eine dazu: es dauert alles länger. Zumindest dann, wenn die Briefe, die sie schrei­ben oder erhalten und die Zeitschriften, die sie beziehen, in ihrer Landessprache geschrieben sind. Sie werden dann meist erst einem Dolmetscher vorgelegt. Das hat zur Folge, daß Briefe - noch dazu, wenn sie ins Ausland geschickt werden - Wochen bis Monate brauchen und aktuelle Zeitschriften total veraltet sind, bis sie dem Gefangenen ausge­händigt werden.


Wie man Kontakte knüpfen kann

Zunächst stellt sich für ausländische Gefangene das Problem, überhaupt Kontakte nach draußen zu finden. Eine Hilfe dazu können die verschiedenen im Adressenteil aufgeführten Ausiändergruppen und -Organisationen in Deutschland sein sowie die Adressen einiger Gefangenenorganisationen und politischer Gruppen, die in den verschiedenen Ländern aktiv sind. Wir haben außerdem einige Bezugsadressen für Zeitungen verschiedener Sprachen zusammenge­stellt sowie die Adressen einiger ausländischer Buchläden. Ein Problem ist hier natürlich die Finanzierung. Es ist unter Umständen möglich, eine - natürlich linientreue - Zeitung über das jeweilige Konsu­lat kostenlos zu beziehen. Ansonsten könnte man bei den Zeitungsverla­gen nach Freiabonnements nachfragen. Außerdem kannst du dich auch als Ausländer an deutsche Knastgruppen wenden.


Wie man sich gegen die Behinderung der Kontakte nach draußen wehren kann

Rechtlich kannst du wie im Rechtsmittelteil beschrieben vorgehen. Du kannst dich dabei auf Artikel 3 des Grundgesetzes berufen, wonach eine Benachteiligung wegen Herkunft und Sprache verfassungswidrig ist. Es ist ja nicht deine Schuld, daß man deine Sprache nicht versteht und langwierige Übersetzungen dazwischenschaltet. Mehr erreichen wird man jedoch mit politischem und öffentlichem Druck. Kündige bei Verzögerungen an, daß du dich an die Presse, auch an die deines Herkunftslandes, an dein Konsulat, an Ausländerorganisa­tionen usw. wenden wirst und tue es auch. Dieser Staat reagiert sehr empfindlich auf den Vorwurf der Diskriminierung von Ausländern, wenn er von Vertretern oder Zeitungen anderer Länder erhoben wird. Schalte einen Anwalt ein. Du findest im Kontaktadressenteil für Auslän­der auch Gruppen, die Anwälte vermitteln können, die Erfahrungen mit Problemen von Ausländern haben


Die Konsulate

Die Erfahrungen, die du mit dem für dich zuständigen Konsulat machen kannst, sind verschieden. Nichts zu erwarten hast du von Konsulaten, die ein diktatorisches Regime vertreten. Auch mit den Konsulaten arabi­scher Länder gibt es schlechte Erfahrungen. Konsulate von Ländern der Dritten Welt ignorieren sehr oft, daß es Angehörige ihres Staates in bundesdeutschen Gefängnissen überhaupt gibt. Unterstützung kann man aber unter Umständen vom portugiesischen, spanischen,italienischen, französischen und amerikanischen Konsulat erwirken. Auch hier ist es meist nötig, mehrmals hinzuschreiben oder anzurufen. Die Anstalt ist übrigens verpflichtet, den Kontakt herzustellen. Laß dich also nicht abwimmeln. Die meisten Konsulate haben speziell jemanden, der für die Angelegen­heiten von Gefangenen der betreffenden Nationalität zuständig ist. Sie machen Besuche und Beratung. Man kann Paßfragen mit ihnen klären und vielleicht einen Anwalt vermittelt oder finanziert bekommen. Dar­über hinaus kann das Konsulat auch Gruppen und Kurse im Knast arrangieren und auch - wie gesagt - Zeitungen und Bücher in deiner Sprache besorgen.