Schock

Aus Gefangenenratgeber

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17.2. Schock

Anzeichen: Bei allen schweren Krankheiten, Verletzungen und Vergiftungen kann es zum Schock kommen. Alles Blut geht aus dem Kopf, den Armen und Beinen raus, man wird kalkweiß, kaltschwitzig, der Puls ist schnell und kaum noch zu fühlen, der „Systolische" Blutdruck wird ganz niedrig (unter 100), es kann zur Unruhe und Bewußtlosigkeit bzw. Kreislaufversagen kommen.

Hilfe durch Mitgefangene: Den Kopf tieflagern, den Körper zum Erwärmen in Decken einhüllen, ihn_sie beruhigen und sofort den Arzt rufen und Krankenhausein­weisung verlangen.

Arzt: Muss sofort die Blutmenge auffüllen (mit Plasmaexpander z.B.) und bei Herz-Kreislaufversagen oder Atemstillstand sofort Wiederbelebungsmaßnahmen ergrei­fen. Dann muss sofort die auslösende Ursache (Blutung, Stoffwechselkrankheit, Gift) behoben werden. Hier einige Erscheinungsformen des Schocks:

Allergieschock

Anzeichen: Pelzige Zunge, Atemnot wie beim Asthma, Herzjagen, Erbrechen und Leibschmerzen, Rötung und Quaddeln auf der Haut, Nies- und Juckreiz. Oft sind Medikamente (Penicillin, Sulfonamide, Schmerzmittel), Pflanzen, Obst, Reinig­ungsmittel, Bienenstiche usw. die Ursache

Selbsthilfe: Auslösende Ursache vermeiden, Arzt rufen.

Arzt: Schockbekämpfung, evtl. Mittel gegen die Allergie (Calzium, Cortison, Meprobamat z.B.).

Unterzuckerung, Insulinschock

Anzeichen: Kommt vor bei Blutzuckerwerten unter 70(mg/dl), häufig bei Leuten, die Insulin spritzen, oder die andere Krankheiten oder gehungert haben und unter­ernährt sind. Es kommt zu Bewußtlosigkeit, Müdigkeit, Schwäche, Zittern, Gähnen, Herzklopfen, Kopfschmerzen, Verwirrtheit, Konzentrationsstörungen, weil zuwenig Zucker im Blut ist.

Selbsthilfe: Zucker, Süßigkeiten und Keks essen ist auch richtig, wenn es sich eventuell um.eine Überzuckerung handeln sollte; bessert sich der Zustand, war die Behandlung richtig. Genaue ärztliche Untersuchung des Hormonstoffwechsels, von Leber, Niere, Gehirn und Bauchspeicheldrüse verlangen, weniger Insulin spritzen, sofort Neueinstellung der Zuckerkrankheit im Krankenhaus verlangen.

Arzt: Eventuell auch vor Bestimmung des Blutzuckers Spritzen von Glukose, Be­handlung der Symptome, Suche nach den Ursachen.

Insulinschock, Überzuckerung, Koma bei Zucker

Anzeichen: Bei dem_der Zuckerkranken, wenn er_sie zu wenig Insulin gespritzt hat bzw. zuviel Nahrung/Zucker zu sich genommen hat oder durch andere Krankheiten und auch zuwenig Bewegung der Stoffwechsel gesört wird, kann es zu einer Überzuckerung kommen. Normalwert des Blutzuckers zwischen 70-110 mg/dl, ein Koma ist bei Werten über 260 mg/dl möglich. Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Überkeit, Verstopfung, Bauchschmerzen, zunehmende Bewusstlosigkeit, schwere und große Atmung sind Zeichen.

Selbsthilfe: Sofort 1-2 Lr. ungezuckerte Flüssigkeit (Tee, Mineralwasser, Wasser) trinken und den Arzt verlangen. Sofortige Neueinstellung des Zuckers im Krankenhaus verlangen.

Arzt: Muss sofort Alt-Insulin spritzen, um den Zucker zu senken, die Kreislaufstörungen behandeln und den Zucker neueinstellen.

Leberschock,Leberkoma

Meist durch langdauernde Leberkrankheiten verursacht, manchmal aber auch nach Vergiftungen (pilze, Pflanzenschutzmittel) oder ganz akut nach einer Leberentzündung (Hepatitis).

Anzeichen: Vorgschichte beachten. Schläfrigkeit, Benommenheit, verwaschene Sprache, Zittern der Hände, zeitweise auch Unruhe und Erregungszustände. Mundgeruch nach frischer Leber oder Erde, meistens rötliche Verfärbung der Haut und Gelbfärbung der Haut und Scheimhäute, Pupillen erweitert, schwere-große Atmung, niedriger Blutdruck, schneller flacher Puls.

Behandlung: Sofort in ein Krankenhaus (möglichst in ein Spezialkrankenhaus für Leberkranke), sonst wir beim Schock allgemein.

Akutes Nierenversagen

Verursacht durch Salzmangel, Austrocknung z.B. beim Hungerstreik mit Wasserentzug, akutem Blutdruckabfall, Nierenkrankheiten und Verengung oder Verstopfung der Harnabflußwege, Nierenverletzung.

Anzeichen: Zuwenig oder gar keine Harnbildung, blasses-gedunsenes Gesicht, Bluthochdruck, Wasser in den Beinen, Gliederschmerzen, Schüttelfrost, Mundgeruch nach Urin, Muskelzittern, Appetitlosigkeit, Magen-Darmschmerzen, Halluzinationen, Bewusstlosigkeit.

Behandlung: Sofort den Arzt verlangen, sonst Erstbehandlung wir beim Schock allgemein.

Arzt: muss sofort ins Krankenhaus einweisen. Sofort müssen Urin, Blutbild und Nieren untersucht werden, Schockbekämpfung, evtl. Blutreinigung (Dialyse), Gabe von harntreibenden Mitteln und Operation.

Akutes Herzversagen, Herzinfarkt

Zuvor meistens schon längere Krankheitsdauer, Herzschmerzen, Druckgefühl oder Enge in der linken Brust, manchmal in den linken Arm hineinstrahlend, Luftnot auch ohne Belastung, Wasser in den Beinen.

Anzeichen: Vernichtungsgefühl, blass-graues Gesicht, nasskalter Schweiß, schwerer Druck auf dem Brustkorb, Bewusstlosigkeit, Apetitlosigkeit, allgemeine Schwäche und Kraftlosigkeit.

Selbsthilfe: Sofort den Arzt rufen, Schockbehandlung,vor allem beruhigen.

Arzt: Sofort Einweisung ins Krankenhaus, Schockbekämpfung, Beruhigungs- und kreislaufstärkende Mittel, Untersuchung des Herzens mit Elektrokardioprogramm (EKG) und Blutuntersuchung (vor allem GOT, GPT, LDH und CPK).

Akute Bauchschmerzen, Koliken, Bauch-Vernichtungsschmerz

Anzeichen: Meistens gar nicht so genau bestimmbarer Schmerz im Bauch bis hin zur Todesangst, manchmal bestimmte Schmerzpunkte wie Nabel, rechten Rippenbogen (Galle), Rippenwinkel (MAgen), manchmal in die rechte Schulter ziehend (Galle) oder gürtelförmig um den Bauch herum (Bauchspeicheldrüse). Bauchschmerzen, Duchfälle, wässriger Stuhl, Erbrechen, Verstopfung, evtl. Anzeichen wie beim Schock. Ein brettharter Bauch ist immer alarmierend.

Selbsthilfe: Bauchmassage (leicht), Wärme, Beruhigen, sofort den Arzt rufen.

Arzt: Krankenhauseinweisung, Diagnose mit Hilfe der körperlichen Untersuchung, der Vorgeschichte, Magen-Darm-Röntgen, Blututersuchung. Beruhigungsmittel oder krampflösende Zäpfchen können die Krankheitsursache vertuschen!


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17.2. Schock

Anzeichen: Bei allen schweren Krankheiten, Verletzungen und Vergiftungen kann es zum Schock kommen. Alles Blut geht aus dem Kopf, den Armen und Beinen raus, man wird kalkweiß, kaltschwitzig, der Puls ist schnell und kaum noch zu fühlen, der „Systolische" Blutdruck wird ganz niedrig (unter 100), es kann zur Unruhe und Bewußtlosigkeit bzw. Kreislaufversagen kommen.

Hilfe durch Mitgefangene: Den Kopf tieflagern, den Körper zum Erwärmen in Decken einhüllen, ihn_sie beruhigen und sofort den Arzt rufen und Krankenhausein­weisung verlangen.

Arzt: Muss sofort die Blutmenge auffüllen (mit Plasmaexpander z.B.) und bei Herz-Kreislaufversagen oder Atemstillstand sofort Wiederbelebungsmaßnahmen ergrei­fen. Dann muss sofort die auslösende Ursache (Blutung, Stoffwechselkrankheit, Gift) behoben werden. Hier einige Erscheinungsformen des Schocks:

Allergieschock

Anzeichen: Pelzige Zunge, Atemnot wie beim Asthma, Herzjagen, Erbrechen und Leibschmerzen, Rötung und Quaddeln auf der Haut, Nies- und Juckreiz. Oft sind Medikamente (Penicillin, Sulfonamide, Schmerzmittel), Pflanzen, Obst, Reinig­ungsmittel, Bienenstiche usw. die Ursache

Selbsthilfe: Auslösende Ursache vermeiden, Arzt rufen.

Arzt: Schockbekämpfung, evtl. Mittel gegen die Allergie (Calzium, Cortison, Meprobamat z.B.).

Unterzuckerung, Insulinschock

Anzeichen: Kommt vor bei Blutzuckerwerten unter 70(mg/dl), häufig bei Leuten, die Insulin spritzen, oder die andere Krankheiten oder gehungert haben und unter­ernährt sind. Es kommt zu Bewußtlosigkeit, Müdigkeit, Schwäche, Zittern, Gähnen, Herzklopfen, Kopfschmerzen, Verwirrtheit, Konzentrationsstörungen, weil zuwenig Zucker im Blut ist.

Selbsthilfe: Zucker, Süßigkeiten und Keks essen ist auch richtig, wenn es sich eventuell um.eine Überzuckerung handeln sollte; bessert sich der Zustand, war die Behandlung richtig. Genaue ärztliche Untersuchung des Hormonstoffwechsels, von Leber, Niere, Gehirn und Bauchspeicheldrüse verlangen, weniger Insulin spritzen, sofort Neueinstellung der Zuckerkrankheit im Krankenhaus verlangen.

Arzt: Eventuell auch vor Bestimmung des Blutzuckers Spritzen von Glukose, Be­handlung der Symptome, Suche nach den Ursachen.

Insulinschock, Überzuckerung, Koma bei Zucker

Anzeichen: Bei dem_der Zuckerkranken, wenn er_sie zu wenig Insulin gespritzt hat bzw. zuviel Nahrung/Zucker zu sich genommen hat oder durch andere Krankheiten und auch zuwenig Bewegung der Stoffwechsel gesört wird, kann es zu einer Überzuckerung kommen. Normalwert des Blutzuckers zwischen 70-110 mg/dl, ein Koma ist bei Werten über 260 mg/dl möglich. Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Überkeit, Verstopfung, Bauchschmerzen, zunehmende Bewusstlosigkeit, schwere und große Atmung sind Zeichen.

Selbsthilfe: Sofort 1-2 Lr. ungezuckerte Flüssigkeit (Tee, Mineralwasser, Wasser) trinken und den Arzt verlangen. Sofortige Neueinstellung des Zuckers im Krankenhaus verlangen.

Arzt: Muss sofort Alt-Insulin spritzen, um den Zucker zu senken, die Kreislaufstörungen behandeln und den Zucker neueinstellen.

Leberschock,Leberkoma

Meist durch langdauernde Leberkrankheiten verursacht, manchmal aber auch nach Vergiftungen (pilze, Pflanzenschutzmittel) oder ganz akut nach einer Leberentzündung (Hepatitis).

Anzeichen: Vorgschichte beachten. Schläfrigkeit, Benommenheit, verwaschene Sprache, Zittern der Hände, zeitweise auch Unruhe und Erregungszustände. Mundgeruch nach frischer Leber oder Erde, meistens rötliche Verfärbung der Haut und Gelbfärbung der Haut und Scheimhäute, Pupillen erweitert, schwere-große Atmung, niedriger Blutdruck, schneller flacher Puls.

Behandlung: Sofort in ein Krankenhaus (möglichst in ein Spezialkrankenhaus für Leberkranke), sonst wir beim Schock allgemein.

Akutes Nierenversagen

Verursacht durch Salzmangel, Austrocknung z.B. beim Hungerstreik mit Wasserentzug, akutem Blutdruckabfall, Nierenkrankheiten und Verengung oder Verstopfung der Harnabflußwege, Nierenverletzung.

Anzeichen: Zuwenig oder gar keine Harnbildung, blasses-gedunsenes Gesicht, Bluthochdruck, Wasser in den Beinen, Gliederschmerzen, Schüttelfrost, Mundgeruch nach Urin, Muskelzittern, Appetitlosigkeit, Magen-Darmschmerzen, Halluzinationen, Bewusstlosigkeit.

Behandlung: Sofort den Arzt verlangen, sonst Erstbehandlung wir beim Schock allgemein.

Arzt: muss sofort ins Krankenhaus einweisen. Sofort müssen Urin, Blutbild und Nieren untersucht werden, Schockbekämpfung, evtl. Blutreinigung (Dialyse), Gabe von harntreibenden Mitteln und Operation.

Akutes Herzversagen, Herzinfarkt

Zuvor meistens schon längere Krankheitsdauer, Herzschmerzen, Druckgefühl oder Enge in der linken Brust, manchmal in den linken Arm hineinstrahlend, Luftnot auch ohne Belastung, Wasser in den Beinen.

Anzeichen: Vernichtungsgefühl, blass-graues Gesicht, nasskalter Schweiß, schwerer Druck auf dem Brustkorb, Bewusstlosigkeit, Apetitlosigkeit, allgemeine Schwäche und Kraftlosigkeit.

Selbsthilfe: Sofort den Arzt rufen, Schockbehandlung,vor allem beruhigen.

Arzt: Sofort Einweisung ins Krankenhaus, Schockbekämpfung, Beruhigungs- und kreislaufstärkende Mittel, Untersuchung des Herzens mit Elektrokardioprogramm (EKG) und Blutuntersuchung (vor allem GOT, GPT, LDH und CPK).

Akute Bauchschmerzen, Koliken, Bauch-Vernichtungsschmerz

Anzeichen: Meistens gar nicht so genau bestimmbarer Schmerz im Bauch bis hin zur Todesangst, manchmal bestimmte Schmerzpunkte wie Nabel, rechten Rippenbogen (Galle), Rippenwinkel (MAgen), manchmal in die rechte Schulter ziehend (Galle) oder gürtelförmig um den Bauch herum (Bauchspeicheldrüse). Bauchschmerzen, Duchfälle, wässriger Stuhl, Erbrechen, Verstopfung, evtl. Anzeichen wie beim Schock. Ein brettharter Bauch ist immer alarmierend.

Selbsthilfe: Bauchmassage (leicht), Wärme, Beruhigen, sofort den Arzt rufen.

Arzt: Krankenhauseinweisung, Diagnose mit Hilfe der körperlichen Untersuchung, der Vorgeschichte, Magen-Darm-Röntgen, Blututersuchung. Beruhigungsmittel oder krampflösende Zäpfchen können die Krankheitsursache vertuschen!