Lebensrettende Massnahmen
Aus Gefangenenratgeber
17.13. Lebensrettende Maßnahmen
Zum schnellen Nachschlagen wollen wir hier die Grundsätze der Notfallbehandlung wiederholen und die Bedingungen aufzählen, die eine halbwegs vernünftig ausgestattete Sani-Abteilung erfüllen muss. Jede_r Gefangene kann fordern, dass Ausrüstung und Ausbildung der Ärzte_Ärztinnen und Sanis im Knast den notwendigen Anforderungen genügen (was sie meistens nicht tun).
Maßnahmen beim Herz-Kreislauf-Atemstillstand
1.Bewusstlosigkeit
Immer stabile Seitenlagerung, bei schweren Kopfverletzungen Kopf anheben. [Bild fehlt]
2.Schockgefahr
Auch bei ausgeprägtem Schock, Kopf tief — Beine hoch (15 Grad) [Bild fehlt]
3. Atemnot
Bei Brustkorbverletzungen, Asthma, Atemnot Körper aufrecht [Bild fehlt]
4. Heftige Bauchschmerzen
Kopf leicht anheben, Rolle oder Kissen unter die Kniekehlen — Bauch entspannen.
Beatmung
Mund-zu-Mund-Beatmung etwa 15-20 mal pro Minute, oder anders ausgedrückt alle 4-5 Sekunden einmal, der Brustkorb des_der zu beatmenden Mitgefangenen soll sich deutlich heben.
1. Überstrecken des Kopfes, 2. Einblasen der Luft, 3. Beobachtung des Brustkorbes [Bilder fehlen]
Wichtig ist eine harte, nicht federnde Unterlage (Fußboden). Beine hochheben. Mit dem Ballen einer Hand verstärkt durch die zweite Hand auf das untere Brustbein kräftig und rhythmisch drücken, etwa 60 mal in der Minute. Herzmassage und Beatmung zusammen: Nach viermaligem Druck auf das Brustbein (Herz) einmal Atemstoß von Mund zu Mund (innerhalb von fünf Sekunden. Herzdruckmassage und Beatmung).
Maßnahmen bei schweren Blutungen
Im Notfall sofort versuchen, die Blutversorgung vom Herzen vor dem verletzten Blutgefäß zu unterbinden oder abzudrücken, also immer zwischen Herz und Blutungsquelle.
Blutung im Kopf und Halsbereich: Abdrücken der Schläfenarterie,Kinnaterie, Halsarterie (nur tief unten!) [Bild fehlt]
Blutung im Oberarm oder Unterarm [Bild fehlt]
Blutung des Oberschenkels oder Unterschenkels [Bild fehlt]
Maßnahme bei Knochenbrüchen
Erste Regel: Ruhigstellen (durch Lagerung, Schienen, Holzscangen etc.). Zweite Regel: jede Stellung, in der Arme oder Beine am meisten entspannt sind, bereitet am wenigsten Schmerzen.
Ausrüstung einer Sanitätsstation für den Notfall
1. Zur Diagnose und Bestimmung des Krankheitsbildes: Hörrohr (Stethoskop), Blutdruckmeßgerät, Taschenlampe. Ohr-, Nasen-, Rachen- und Augenspiegel, Reflexhammer zur Prüfung der Nerven, Teststäbchen für Blutzucker, Urinzucker, Aceton im Urin u.ä., Blasenkatheter, Ständer für Blutsenkung und -Bestimmung, Gerät zur schnellen Blutzuckerbestimmung (Reflomat)
2. Zur Behandlung des Atemstillstandes: Beatmungsbeutel mit Maske und Sauerstoffgerät, Tubus, Absaugschläuche (-katheter), Zahnkeil, Magenschlauch, Fußabsaugpumpe mit entspr. Absaugkathetern, Besteck für die Notfallöffnung des Kehlkopfes (Nottrancheotomie), Kornzange zum Entfernen von Fremdkörpern, Erbrochenem etc. aus dem Mundraum, Speziallampe zum Inturbieren (Einführen eines Beatmungsschlauches in die Luftröhre).
3. Zur Behandlung des Kreislaufstillstandes: Mittel zum Abfüllen/Ersatz der Blutmenge (Plasmaexpander, Macrodex, Dextran, Eufusol u.a.m.) Natriumcarbonat (zur Herstellung eines richtigen Verhälnisses von Säure und Basen im Blut), Hohlvenenkatheter, Spritzen, Kanülen, Notfallmedikamente. Eventuell Sichtgerät für die Herzstromkurve (EKG-Monitor), Gerät zur apperativen Behandlung bei Herzrythmusstörungen (Defibrillator).
4. Notfallmedikamente: Akrinor, Alupent, Attropin, Baralgin, Kalzium 10 %, Catapresan, Celestan, Dolantin, Euphyllin, Glukose, Altinsulin, Isoptin, Lasix, Natriumbicarbonat, Novalgin, Novodigal, Strophantin, Suprarenin, Tavegil, Valium, Psyquil, Haloperidol, Xylocain 2%, Lidocain 100 mg, Paspertin, Konakion, Visken, Alupent-Dosier-Aerosol, Nitrolingual-Spray.
5. Notfall-Labor:
1. Messung der Säure-Basen-Haushaltes (Astrup)
2. Bestimmung von Natrium, Kalium, Calzium, Chlor im Blut und Urin
3. Bestimmung von Harnstoff, Kratinin, Glukose, Gesamt-Eiweiß
4. Bestimmung von CK, SGOT, SGPT, alpha-Amylase (sogenannte Transaminasen)
5. Bestimmung der Blutwerte: Hämoglobin, Hämotokrit, Zahl der Erytrozyten, Leukozyten, Thrombozyten
6. Messung der Blutgerinnung (PTT, Quick, Thrombinzeit)
7. Messung von Kohlenmonoxyd unf Methämoglobin
8. Liquoruntersuchungen (Zellzahl, Glukose, Eiweiß)
9. Nachweis von Azeton und Bilinogen im Urin und quantitativ von Glukose im Urin.
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17.13. Lebensrettende Maßnahmen
Zum schnellen Nachschlagen wollen wir hier die Grundsätze der Notfallbehandlung wiederholen und die Bedingungen aufzählen, die eine halbwegs vernünftig ausgestattete Sani-Abteilung erfüllen muss. Jede_r Gefangene kann fordern, dass Ausrüstung und Ausbildung der Ärzte_Ärztinnen und Sanis im Knast den notwendigen Anforderungen genügen (was sie meistens nicht tun).
Maßnahmen beim Herz-Kreislauf-Atemstillstand
1.Bewusstlosigkeit
Immer stabile Seitenlagerung, bei schweren Kopfverletzungen Kopf anheben. [Bild fehlt]
2.Schockgefahr
Auch bei ausgeprägtem Schock, Kopf tief — Beine hoch (15 Grad) [Bild fehlt]
3. Atemnot
Bei Brustkorbverletzungen, Asthma, Atemnot Körper aufrecht [Bild fehlt]
4. Heftige Bauchschmerzen
Kopf leicht anheben, Rolle oder Kissen unter die Kniekehlen — Bauch entspannen.
Beatmung
Mund-zu-Mund-Beatmung etwa 15-20 mal pro Minute, oder anders ausgedrückt alle 4-5 Sekunden einmal, der Brustkorb des_der zu beatmenden Mitgefangenen soll sich deutlich heben.
1. Überstrecken des Kopfes, 2. Einblasen der Luft, 3. Beobachtung des Brustkorbes [Bilder fehlen]
Wichtig ist eine harte, nicht federnde Unterlage (Fußboden). Beine hochheben. Mit dem Ballen einer Hand verstärkt durch die zweite Hand auf das untere Brustbein kräftig und rhythmisch drücken, etwa 60 mal in der Minute. Herzmassage und Beatmung zusammen: Nach viermaligem Druck auf das Brustbein (Herz) einmal Atemstoß von Mund zu Mund (innerhalb von fünf Sekunden. Herzdruckmassage und Beatmung).
Maßnahmen bei schweren Blutungen
Im Notfall sofort versuchen, die Blutversorgung vom Herzen vor dem verletzten Blutgefäß zu unterbinden oder abzudrücken, also immer zwischen Herz und Blutungsquelle.
Blutung im Kopf und Halsbereich: Abdrücken der Schläfenarterie,Kinnaterie, Halsarterie (nur tief unten!) [Bild fehlt]
Blutung im Oberarm oder Unterarm [Bild fehlt]
Blutung des Oberschenkels oder Unterschenkels [Bild fehlt]
Maßnahme bei Knochenbrüchen
Erste Regel: Ruhigstellen (durch Lagerung, Schienen, Holzscangen etc.). Zweite Regel: jede Stellung, in der Arme oder Beine am meisten entspannt sind, bereitet am wenigsten Schmerzen.
Ausrüstung einer Sanitätsstation für den Notfall
1. Zur Diagnose und Bestimmung des Krankheitsbildes: Hörrohr (Stethoskop), Blutdruckmeßgerät, Taschenlampe. Ohr-, Nasen-, Rachen- und Augenspiegel, Reflexhammer zur Prüfung der Nerven, Teststäbchen für Blutzucker, Urinzucker, Aceton im Urin u.ä., Blasenkatheter, Ständer für Blutsenkung und -Bestimmung, Gerät zur schnellen Blutzuckerbestimmung (Reflomat)
2. Zur Behandlung des Atemstillstandes: Beatmungsbeutel mit Maske und Sauerstoffgerät, Tubus, Absaugschläuche (-katheter), Zahnkeil, Magenschlauch, Fußabsaugpumpe mit entspr. Absaugkathetern, Besteck für die Notfallöffnung des Kehlkopfes (Nottrancheotomie), Kornzange zum Entfernen von Fremdkörpern, Erbrochenem etc. aus dem Mundraum, Speziallampe zum Inturbieren (Einführen eines Beatmungsschlauches in die Luftröhre).
3. Zur Behandlung des Kreislaufstillstandes: Mittel zum Abfüllen/Ersatz der Blutmenge (Plasmaexpander, Macrodex, Dextran, Eufusol u.a.m.) Natriumcarbonat (zur Herstellung eines richtigen Verhälnisses von Säure und Basen im Blut), Hohlvenenkatheter, Spritzen, Kanülen, Notfallmedikamente. Eventuell Sichtgerät für die Herzstromkurve (EKG-Monitor), Gerät zur apperativen Behandlung bei Herzrythmusstörungen (Defibrillator).
4. Notfallmedikamente: Akrinor, Alupent, Attropin, Baralgin, Kalzium 10 %, Catapresan, Celestan, Dolantin, Euphyllin, Glukose, Altinsulin, Isoptin, Lasix, Natriumbicarbonat, Novalgin, Novodigal, Strophantin, Suprarenin, Tavegil, Valium, Psyquil, Haloperidol, Xylocain 2%, Lidocain 100 mg, Paspertin, Konakion, Visken, Alupent-Dosier-Aerosol, Nitrolingual-Spray.
5. Notfall-Labor:
1. Messung der Säure-Basen-Haushaltes (Astrup)
2. Bestimmung von Natrium, Kalium, Calzium, Chlor im Blut und Urin
3. Bestimmung von Harnstoff, Kratinin, Glukose, Gesamt-Eiweiß
4. Bestimmung von CK, SGOT, SGPT, alpha-Amylase (sogenannte Transaminasen)
5. Bestimmung der Blutwerte: Hämoglobin, Hämotokrit, Zahl der Erytrozyten, Leukozyten, Thrombozyten
6. Messung der Blutgerinnung (PTT, Quick, Thrombinzeit)
7. Messung von Kohlenmonoxyd unf Methämoglobin
8. Liquoruntersuchungen (Zellzahl, Glukose, Eiweiß)
9. Nachweis von Azeton und Bilinogen im Urin und quantitativ von Glukose im Urin.