Gottesdienst, Seelsorge, religiöse Arbeitskreise

Aus Gefangenenratgeber

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3.6. Gottesdienst, Seelsorge, religiöse Arbeitskreise

Das Strafvollzugsgesetz (§ 53/54) regelt die „religiöse Betreuung" so, dass der absolute Anspruch auf Kontakt mit einem Seelsorger der eigenen Konfession anerkannt wird. Das bedeutet, dass das unüberwachte Gespräch mit dem Pfarrer — in der Regel auch in dessen Dienstzimmer — garantiere ist und durchgesetzt werden kann.. Dagegen kann das Recht auf Teilnahme am Gottesdienst und an „religiösen Veranstaltungen" der eigenen Konfession entzogen worden, „ wenn dies aus überwiegenden Gründen der Sicherheit und Ordnung geboten ist" — also die berüchtigte Gummiformulierung! Immerhin soll der Seelsorger vorher gehört werden. Ähnlich sind die Bestimmungen für die U-Haft. Man kann auf dem Standpunkt stehen, dass Kirche und Pfarrer in die Mottenkiste gehören. Das heißt aber noch lange nicht, dass man nicht von der Möglichkeit Gebrauch machen sollte, die hier unter dem komischen Titel „religiöse Betreuung" zum Vorschein kommen können.

„Himmelskomiker'

Seit eh und je wird der Pfarrer im Knast von „Abstaubern" belatschert, die auf abfallende „Koffer" und sonstige Annehmlichkeiten spekulieren. Schön dumm, wenn er darauf reinfällt — aber viele Gefangene sind sich zu gut für diese Sorte von Bettelei, die oft noch mit frommen Augenaufschlägen „garniert" wird. Manchmal hat man ein Beschaffungsproblem, für das keiner so recht zuständig ist: z.B. ein neues Scherblatt für den Trockenrasierer. Da sollte man's ruhig mal beim Pfaffen versuchen. Wenn er begreift, daß das Problem nicht anders zu lösen ist, gibt es eine Chance, dass er's einem besorgt. Manchen besonders gutmütigen Typen unter den Pfaffen wachsen solche kleinen Besorgungen allerdings schnell über den Kopf. Geschickt ist es, den Pfarrer für Selbsthilfeprojekte einzuspannen: z.B. eine Büchse mit Tabak für Neuzugänge, die noch keinen Einkauf haben. Da soll der Pfarrer ruhig mal ein paar „Koffer" (Tabakpäckchen) springen lassen. Oder den Kaffee bei Gruppengesprächen. Wenn der Knastpfarrer oft „Himmelkomiker" (oder auch einfach „Komiker") genannt wird, dann liegt das daran, dass er meist sehr wenig Ahnung hat, was im Knast läuft, und ganz abgehoben seine Schau abzieht. Meist hat er dann noch so ne persönliche Schrulle, und keiner nimmt ihn mehr richtig ernst. Bei manchen Typen ist das richtig schade. Die sind nämlich nicht als Komiker geboren, sondern sie werden es erst mit der Zeit. So ein Pfarrer hat auf der Uni ein Menge total unnützes Zeug gelernt — und weiß Gott, was er noch alles angestellt hat, bevor er in den Knast kam, aber von den Leuten, den Gefangenen und den Grünen, von dem ganzen Betrieb da drin, hat er keine Ahnung. Das meiste läuft an ihm vorbei, er soll nicht in alles seine Nase stecken, so langsam richtet er sich häuslich ein, macht seinen Gottesdienst, macht seine Gruppen (wenn er welche macht), seine Besuche bei einzelnen Leuten, merkt gar nicht, was ihm alles entgeht. Er gehört ja auch zu den „Bediensteten", bekommt seine Informationen oft vom Direktor... Das muß nicht so sein, daß so einer zum Komiker wird. Die anderen Bediensteten sind ihren Vorgesetzten verantwortlich. Sie haben sich an ihre Dienstvorschriften zu halten, das Strafvollzugsgesetz, die Verwaltungsvorschriften, die U-Haftvollzugsordnung usw. Der Pfarrer muß sich auch an die Vorschriften halten, sonst fliegt er raus, aber sein Background ist die Religion, die Bibel, die Kirche. Und da ist er zu packen. Denn irgendwann muß er sich mal entscheiden, für wen er da ist, wen er als seine Gemeinde betrachtet: die Gefangenen oder die Bediensteten. Das ist nicht unbedingt schön für den Pfarrer, wenn er zu so einer Erkenntnis kommt. Denn nach der Ideologie, mit der er rein gekommen ist, ist er doch für alle da. Aber bald merkt er, daß das im heutigen Strafvollzug jedenfalls nicht geht. (Vielleicht merkt er's auch nicht. Dann steht er jedenfalls bald nicht mehr auf der Seite der Gefangenen). Manche meinen auch, der Pfarrer müßte so eine Art Vermittler zwischen den Fronten sein. Das kann sogar manchmal ganz gut klappen, aber auf die Dauer hält das keiner aus, ständig zwischen den Fronten hin und her zu flattern und den Dolmetscher-Engel zu spielen. Und außerdem wird so das Problem total vom Tisch gewischt, daß die Gefangenen eben die von vornherein benachteiligte Gruppe sind, der man (widerwillig) einzelne Rechte zugesteht. Hier den Vermittler spielen ist pervers — auf die Dauer. Es scheint so, als würden das in der letzten Zeit immer mehr Pfarrer begreifen. Ziemlich viele sind deswegen schon (mit faulen Tricks) gefeuert worden, andere haben von selbst aufgegeben. Aber es kommen neue nach. Sie sind bestimmt gewarnt, sich all zu sehr auf die Gefangenen einzulassen. Sie haben mords Angst, was falsch zu machen. Sie wollen aber auch ihre Erfahrungen sammeln, ihre eigenen Erfahrungen. Das ist die Chance. Auch mancher, der schon länger im Geschäft ist, kann noch zuhören und mitdenken und Konflikte aushalten. Sie müssen nur gefordert werden — von ihrer „Gemeinde", den Gefangenen.

Der Gottesdienst

— für die meisten die Möglichkeit, sich einmal in der Woche zu sehen, Neuigkeiten auszutauschen, auch Hefte und weiß der Geier was, oder einfach ein bißchen aus der Zelle rauszukommen, mal was anderes sehen. Und manche wollen auch einen „ordentlichen" Gottesdienst haben, möglichst feierlich, mit Blumen, Orgel, Stimmung. Der Pope will irgendwas erzählen und vorlesen, wozu er Ruhe braucht. Ein Vorschlag den man ihm machen kann: Wir teilen uns den Gottesdienst — vorher und hinterher wollen wir ein Viertelstündchen zum Quatschen haben, und dazwischen sollst du deinen Rummel abziehen. Aber: erzähl uns bitte nicht zu viel von Jesus und vom lieben Gott, verkauf uns nicht für dumm! Und laß es dir gefallen, wenn wir uns in deine Predigt einschalten, wenn uns was nicht paßt. Du hast hier keine sanften Kirchenlämmer vor dir, schon gar keine reuigen Sünder, die nur darauf warten, von dir bekehrt zu werden, sondern Leute mit ziemlichen Problemen — und unser Problem Nr. 1 hier ist der Knast. Wie ist das mit den Beruhigungszellen? Und was sagt die Kirche zum Kontaktsperregesetz? Und warum darf der X nicht zum Gottesdienst kommen? Warum ist am Mittwoch die Freizeit ausgefallen? Mußt du diese Fragen mit deinen frommen Sprüchen zudecken? Dann bist du nicht der richtige Pfarrer für uns. Sagt die Bibel was über Richter, Staatsanwälte und Knäste? Rück mal raus damit, das hast du doch studiert! Hat der Apostel Paulus nicht auch im Knast gesessen? Und war das mit Jesus nicht Justizmord? So dick muß man das natürlich nicht gleich bringen. Vielleicht gibt es auch die Möglichkeit, mit ihm gemeinsam den Gottesdienst zu planen. Dann können die Interessen der Gefangenen noch viel besser einbezogen werden. Und in der Gestaltung des Gottesdienstes ist der Pfarrer ziemlich frei. Da darf ihm kein Justizminister Vorschriften machen. "Höchstens die Kirche kann ihn zurückpfeifen. Das wird sie aber, meist von sich aus nicht tun.

Arbeitskreise

Manchmal machen die Popen auch ganz gute Arbeitskreise, wo nicht nur rumgelabert und ab und zu Kaffee und Kuchen ausgeteilt wird, sondern wo ganz gute Diskussionen laufen, Leute von draußen eingeladen werden usw. Das kann manchmal ein Stück Hilfe zum Überleben sein. Ist es in so einem Arbeitskreis zu doof, dann kann man immer noch den Versuch machen, da was zu ändern, vielleicht läßt sich der Pope drauf ein, z.B. einzelne Abschnitte aus dem Ratgeber könnte man in so einem Arbeitskreis wunderbar diskutieren, Erfahrungen, die man in der Selbstdiagnose gemacht hat, juristische Probleme etc. Ob einem ein Pfarrer als Gesprächspartner liegt ist natürlich Geschmacksfrage, es kommt auch auf den Typ an. In der Regel ist es wichtiger, unter den Mitgefangenen Leute zu finden, mit denen man reden kann. Allerdings: der Pfarrer steht unter Schweigepflicht. Das ist manchmal nicht unwichtig. Dann gibt es noch die Möglichkeit, über den Pfarrer Kontakt zu Freunden und Angehörigen etc. aufzunehmen. Nur: eine kaputte Ehe kann er auch nicht kitten. In jedem Fall: So groß ist die Auswahl nicht. Es lohnt sich schon, sich den Pfarrer mal anzusehen, ob er einem liegt. Wenn man merkt, daß er außer frommen Sprüchen nichts drauf hat, dann hat man halt Pech gehabt. Außerdem: es gibt ja meistens zwei von der Sorte, einen evangelischen und einen katholischen. Wechselt man eben schnell mal die Konfession.


3.6. Gottesdienst, Seelsorge, religiöse Arbeitskreise

Das Strafvollzugsgesetz (§ 53/54) regelt die „religiöse Betreuung" so, dass der absolute Anspruch auf Kontakt mit einem Seelsorger der eigenen Konfession anerkannt wird. Das bedeutet, dass das unüberwachte Gespräch mit dem Pfarrer — in der Regel auch in dessen Dienstzimmer — garantiere ist und durchgesetzt werden kann.. Dagegen kann das Recht auf Teilnahme am Gottesdienst und an „religiösen Veranstaltungen" der eigenen Konfession entzogen worden, „ wenn dies aus überwiegenden Gründen der Sicherheit und Ordnung geboten ist" — also die berüchtigte Gummiformulierung! Immerhin soll der Seelsorger vorher gehört werden. Ähnlich sind die Bestimmungen für die U-Haft. Man kann auf dem Standpunkt stehen, dass Kirche und Pfarrer in die Mottenkiste gehören. Das heißt aber noch lange nicht, dass man nicht von der Möglichkeit Gebrauch machen sollte, die hier unter dem komischen Titel „religiöse Betreuung" zum Vorschein kommen können.

„Himmelskomiker'

Seit eh und je wird der Pfarrer im Knast von „Abstaubern" belatschert, die auf abfallende „Koffer" und sonstige Annehmlichkeiten spekulieren. Schön dumm, wenn er darauf reinfällt — aber viele Gefangene sind sich zu gut für diese Sorte von Bettelei, die oft noch mit frommen Augenaufschlägen „garniert" wird. Manchmal hat man ein Beschaffungsproblem, für das keiner so recht zuständig ist: z.B. ein neues Scherblatt für den Trockenrasierer. Da sollte man's ruhig mal beim Pfaffen versuchen. Wenn er begreift, daß das Problem nicht anders zu lösen ist, gibt es eine Chance, dass er's einem besorgt. Manchen besonders gutmütigen Typen unter den Pfaffen wachsen solche kleinen Besorgungen allerdings schnell über den Kopf. Geschickt ist es, den Pfarrer für Selbsthilfeprojekte einzuspannen: z.B. eine Büchse mit Tabak für Neuzugänge, die noch keinen Einkauf haben. Da soll der Pfarrer ruhig mal ein paar „Koffer" (Tabakpäckchen) springen lassen. Oder den Kaffee bei Gruppengesprächen. Wenn der Knastpfarrer oft „Himmelkomiker" (oder auch einfach „Komiker") genannt wird, dann liegt das daran, dass er meist sehr wenig Ahnung hat, was im Knast läuft, und ganz abgehoben seine Schau abzieht. Meist hat er dann noch so ne persönliche Schrulle, und keiner nimmt ihn mehr richtig ernst. Bei manchen Typen ist das richtig schade. Die sind nämlich nicht als Komiker geboren, sondern sie werden es erst mit der Zeit. So ein Pfarrer hat auf der Uni ein Menge total unnützes Zeug gelernt — und weiß Gott, was er noch alles angestellt hat, bevor er in den Knast kam, aber von den Leuten, den Gefangenen und den Grünen, von dem ganzen Betrieb da drin, hat er keine Ahnung. Das meiste läuft an ihm vorbei, er soll nicht in alles seine Nase stecken, so langsam richtet er sich häuslich ein, macht seinen Gottesdienst, macht seine Gruppen (wenn er welche macht), seine Besuche bei einzelnen Leuten, merkt gar nicht, was ihm alles entgeht. Er gehört ja auch zu den „Bediensteten", bekommt seine Informationen oft vom Direktor... Das muß nicht so sein, daß so einer zum Komiker wird. Die anderen Bediensteten sind ihren Vorgesetzten verantwortlich. Sie haben sich an ihre Dienstvorschriften zu halten, das Strafvollzugsgesetz, die Verwaltungsvorschriften, die U-Haftvollzugsordnung usw. Der Pfarrer muß sich auch an die Vorschriften halten, sonst fliegt er raus, aber sein Background ist die Religion, die Bibel, die Kirche. Und da ist er zu packen. Denn irgendwann muß er sich mal entscheiden, für wen er da ist, wen er als seine Gemeinde betrachtet: die Gefangenen oder die Bediensteten. Das ist nicht unbedingt schön für den Pfarrer, wenn er zu so einer Erkenntnis kommt. Denn nach der Ideologie, mit der er rein gekommen ist, ist er doch für alle da. Aber bald merkt er, daß das im heutigen Strafvollzug jedenfalls nicht geht. (Vielleicht merkt er's auch nicht. Dann steht er jedenfalls bald nicht mehr auf der Seite der Gefangenen). Manche meinen auch, der Pfarrer müßte so eine Art Vermittler zwischen den Fronten sein. Das kann sogar manchmal ganz gut klappen, aber auf die Dauer hält das keiner aus, ständig zwischen den Fronten hin und her zu flattern und den Dolmetscher-Engel zu spielen. Und außerdem wird so das Problem total vom Tisch gewischt, daß die Gefangenen eben die von vornherein benachteiligte Gruppe sind, der man (widerwillig) einzelne Rechte zugesteht. Hier den Vermittler spielen ist pervers — auf die Dauer. Es scheint so, als würden das in der letzten Zeit immer mehr Pfarrer begreifen. Ziemlich viele sind deswegen schon (mit faulen Tricks) gefeuert worden, andere haben von selbst aufgegeben. Aber es kommen neue nach. Sie sind bestimmt gewarnt, sich all zu sehr auf die Gefangenen einzulassen. Sie haben mords Angst, was falsch zu machen. Sie wollen aber auch ihre Erfahrungen sammeln, ihre eigenen Erfahrungen. Das ist die Chance. Auch mancher, der schon länger im Geschäft ist, kann noch zuhören und mitdenken und Konflikte aushalten. Sie müssen nur gefordert werden — von ihrer „Gemeinde", den Gefangenen.

Der Gottesdienst

— für die meisten die Möglichkeit, sich einmal in der Woche zu sehen, Neuigkeiten auszutauschen, auch Hefte und weiß der Geier was, oder einfach ein bißchen aus der Zelle rauszukommen, mal was anderes sehen. Und manche wollen auch einen „ordentlichen" Gottesdienst haben, möglichst feierlich, mit Blumen, Orgel, Stimmung. Der Pope will irgendwas erzählen und vorlesen, wozu er Ruhe braucht. Ein Vorschlag den man ihm machen kann: Wir teilen uns den Gottesdienst — vorher und hinterher wollen wir ein Viertelstündchen zum Quatschen haben, und dazwischen sollst du deinen Rummel abziehen. Aber: erzähl uns bitte nicht zu viel von Jesus und vom lieben Gott, verkauf uns nicht für dumm! Und laß es dir gefallen, wenn wir uns in deine Predigt einschalten, wenn uns was nicht paßt. Du hast hier keine sanften Kirchenlämmer vor dir, schon gar keine reuigen Sünder, die nur darauf warten, von dir bekehrt zu werden, sondern Leute mit ziemlichen Problemen — und unser Problem Nr. 1 hier ist der Knast. Wie ist das mit den Beruhigungszellen? Und was sagt die Kirche zum Kontaktsperregesetz? Und warum darf der X nicht zum Gottesdienst kommen? Warum ist am Mittwoch die Freizeit ausgefallen? Mußt du diese Fragen mit deinen frommen Sprüchen zudecken? Dann bist du nicht der richtige Pfarrer für uns. Sagt die Bibel was über Richter, Staatsanwälte und Knäste? Rück mal raus damit, das hast du doch studiert! Hat der Apostel Paulus nicht auch im Knast gesessen? Und war das mit Jesus nicht Justizmord? So dick muß man das natürlich nicht gleich bringen. Vielleicht gibt es auch die Möglichkeit, mit ihm gemeinsam den Gottesdienst zu planen. Dann können die Interessen der Gefangenen noch viel besser einbezogen werden. Und in der Gestaltung des Gottesdienstes ist der Pfarrer ziemlich frei. Da darf ihm kein Justizminister Vorschriften machen. "Höchstens die Kirche kann ihn zurückpfeifen. Das wird sie aber, meist von sich aus nicht tun.

Arbeitskreise

Manchmal machen die Popen auch ganz gute Arbeitskreise, wo nicht nur rumgelabert und ab und zu Kaffee und Kuchen ausgeteilt wird, sondern wo ganz gute Diskussionen laufen, Leute von draußen eingeladen werden usw. Das kann manchmal ein Stück Hilfe zum Überleben sein. Ist es in so einem Arbeitskreis zu doof, dann kann man immer noch den Versuch machen, da was zu ändern, vielleicht läßt sich der Pope drauf ein, z.B. einzelne Abschnitte aus dem Ratgeber könnte man in so einem Arbeitskreis wunderbar diskutieren, Erfahrungen, die man in der Selbstdiagnose gemacht hat, juristische Probleme etc. Ob einem ein Pfarrer als Gesprächspartner liegt ist natürlich Geschmacksfrage, es kommt auch auf den Typ an. In der Regel ist es wichtiger, unter den Mitgefangenen Leute zu finden, mit denen man reden kann. Allerdings: der Pfarrer steht unter Schweigepflicht. Das ist manchmal nicht unwichtig. Dann gibt es noch die Möglichkeit, über den Pfarrer Kontakt zu Freunden und Angehörigen etc. aufzunehmen. Nur: eine kaputte Ehe kann er auch nicht kitten. In jedem Fall: So groß ist die Auswahl nicht. Es lohnt sich schon, sich den Pfarrer mal anzusehen, ob er einem liegt. Wenn man merkt, daß er außer frommen Sprüchen nichts drauf hat, dann hat man halt Pech gehabt. Außerdem: es gibt ja meistens zwei von der Sorte, einen evangelischen und einen katholischen. Wechselt man eben schnell mal die Konfession.


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