Frauenkrankheiten

Aus Gefangenenratgeber

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16. Frauenkrankheiten

Unser Zyklus

Je besser wir unseren Zyklus kennen und unsere eigene Rhythmik, desto besser verstehen wir das Auf und Ab unserer Stimmungen, das regelmäßige Wiederkehren von bestimmten Schmerzen, im Unterleib, in der Brust, im Rücken. Und desto besser können wir Abweichungen von diesem Rhythmus beurteilen, z.B. ist der Ausfluss zur Zeit des Eisprungs vermehrt, ohne dass eine Krankheit vorliegt. Zu erwähnen ist noch, dass es keine Einheitsmuster für alle Frauen gibt, genauso wenig, wie jede Frau auf Konflikte und Veränderungen gleich reagiert. Die Regulation der Periode und deren Regelmäßigkeit ist ein Vorgang, der auf chemischen Rückmeldungen beruht. Diese Rückmeldungen laufen über die Geschlechtshormone, Östrogene und Gestagene, die im Blut vorhanden sind. Wo entstehen die Östrogene und Gestagene und was bewirken sie? Die Hormone Östrogen und Gestagen kommen aus den beiden Eierstöcken, in denen auch die zigtausend unreifen Eier eingebettet sind. Obwohl diese Hormone neben der Gebärmutter liegen, wirken sie nicht direkt, sondern gelangen erst auf dem Blutweg an ihren Wirkort, die Gebärmutter. Aufgabe der Östrogene und Gestagene ist es, zu bestimmen, wie die Schleimhaut innen in der Gebärmutter aussieht. Der Normalfall sieht vor, dass pro Periode eine Schwangerschaft eintreten kann, das heißt: die Gebärmutterschleimhaut muss so sein, dass ein befruchtetes Ei sich in ihr festsetzen und wachsen kann. Diese Schleimhaut muss in jedem Zyklus neu aufgebaut werden, weil sie auch bei jeder Monatsblutung ausgestoßen wird. Der Neuaufbau der Schleimhaut geschieht in zwei Phasen: Die Phase 1 findet so lange statt, wie das noch reifende Ei sich im Eierstock befindet, und ist dazu da, überhaupt wieder eine bestimmte Schichtdecke der Schleimhaut aufzubauen. Diese 1. Phase wird nur von den Östrogenen geregelt. Erst wenn die Schleimhaut dick genug ist und eine große Menge Östrogene im Blut sind, kann der Eisprung stattfinden: der sieht so aus, dass ein reifes Ei aus dem Eierstock gepresst wird, von dem breiten Trichter der Eileiter aufgefangen wird und die Eileiter entlang bis zur Gebärmutter wandert. Die Phase 2 beginnt mit dem Eisprung. Von da an werden im Eierstock Gestagene gebildet, und zwar in Zellen, die eine gelbe Farbe haben, weshalb Gestagene auch unter dem Namen Gelbkörperhormone bekannt sind. Also diese Gestagene garantieren, dass aus der inzwischen wieder genügend dicken Gebärmutterschleimhaut eine Art Nährboden für das neue Ei aufgebaut wird: es wird mehr gebildet und die Blutgefäße werden reichlicher. Das alles ist immer noch eine Vorbereitung auf das Ei, das erst eine Woche nach dem Eisprung in der Gebärmutter eintrifft. Wenn das Ei befruchtet wird, macht es sich ansässig und kann dank der guten Vorbereitung wachsen und gedeihen. Wurde es nicht befruchtet, wird kurzfristig und plötzlich die Herstellung der Hormone, Östrogene und Gestagene, eingestellt. Weil sie dann nicht mehr auf die Schleimhaut wirken, bricht alles zusammen und wird von der Gebärmutter, die aus Muskelgewebe besteht, krampfartig, mehr oder weniger stark, ausgestoßen ― wir erfahren das als Blutung. Außer für das Zustandekommen der Periode sind Östrogene und Gestagene noch für andere Vorgänge verantwortlich: in der Scheide sorgen sie für eine Feuchtigkeit, die milchsäurehaltig ist und die Bakterien und Pilze abtötet und damit vor Entzün­dungen schützt. Am Ausgang der Gebärmutter zur Scheide, im sogenannten Gebärmutterhals, sorgen sie für einen Schleimpfropf, der nur während des Eisprungs flüssig und durchlässig wird und sich dann bis zur Periode wieder schließt. Also nochmals ein Schutz vor Entzündungen, die sonst in Gebärmutter und den Eileiter einwandern könnten. Ansammlung von Wasser im Körpergewebe und den Brüsten ist kurz vor der Periode am stärksten. Erhöhung der Körpertemperatur um 1-2 Grad Celsius ist bedingt durch Gestagene, deshalb kommt es erst nach dem Eisprung zu einem Anstieg der Fieberkurve.


16. Frauenkrankheiten

Unser Zyklus

Je besser wir unseren Zyklus kennen und unsere eigene Rhythmik, desto besser verstehen wir das Auf und Ab unserer Stimmungen, das regelmäßige Wiederkehren von bestimmten Schmerzen, im Unterleib, in der Brust, im Rücken. Und desto besser können wir Abweichungen von diesem Rhythmus beurteilen, z.B. ist der Ausfluss zur Zeit des Eisprungs vermehrt, ohne dass eine Krankheit vorliegt. Zu erwähnen ist noch, dass es keine Einheitsmuster für alle Frauen gibt, genauso wenig, wie jede Frau auf Konflikte und Veränderungen gleich reagiert. Die Regulation der Periode und deren Regelmäßigkeit ist ein Vorgang, der auf chemischen Rückmeldungen beruht. Diese Rückmeldungen laufen über die Geschlechtshormone, Östrogene und Gestagene, die im Blut vorhanden sind. Wo entstehen die Östrogene und Gestagene und was bewirken sie? Die Hormone Östrogen und Gestagen kommen aus den beiden Eierstöcken, in denen auch die zigtausend unreifen Eier eingebettet sind. Obwohl diese Hormone neben der Gebärmutter liegen, wirken sie nicht direkt, sondern gelangen erst auf dem Blutweg an ihren Wirkort, die Gebärmutter. Aufgabe der Östrogene und Gestagene ist es, zu bestimmen, wie die Schleimhaut innen in der Gebärmutter aussieht. Der Normalfall sieht vor, dass pro Periode eine Schwangerschaft eintreten kann, das heißt: die Gebärmutterschleimhaut muss so sein, dass ein befruchtetes Ei sich in ihr festsetzen und wachsen kann. Diese Schleimhaut muss in jedem Zyklus neu aufgebaut werden, weil sie auch bei jeder Monatsblutung ausgestoßen wird. Der Neuaufbau der Schleimhaut geschieht in zwei Phasen: Die Phase 1 findet so lange statt, wie das noch reifende Ei sich im Eierstock befindet, und ist dazu da, überhaupt wieder eine bestimmte Schichtdecke der Schleimhaut aufzubauen. Diese 1. Phase wird nur von den Östrogenen geregelt. Erst wenn die Schleimhaut dick genug ist und eine große Menge Östrogene im Blut sind, kann der Eisprung stattfinden: der sieht so aus, dass ein reifes Ei aus dem Eierstock gepresst wird, von dem breiten Trichter der Eileiter aufgefangen wird und die Eileiter entlang bis zur Gebärmutter wandert. Die Phase 2 beginnt mit dem Eisprung. Von da an werden im Eierstock Gestagene gebildet, und zwar in Zellen, die eine gelbe Farbe haben, weshalb Gestagene auch unter dem Namen Gelbkörperhormone bekannt sind. Also diese Gestagene garantieren, dass aus der inzwischen wieder genügend dicken Gebärmutterschleimhaut eine Art Nährboden für das neue Ei aufgebaut wird: es wird mehr gebildet und die Blutgefäße werden reichlicher. Das alles ist immer noch eine Vorbereitung auf das Ei, das erst eine Woche nach dem Eisprung in der Gebärmutter eintrifft. Wenn das Ei befruchtet wird, macht es sich ansässig und kann dank der guten Vorbereitung wachsen und gedeihen. Wurde es nicht befruchtet, wird kurzfristig und plötzlich die Herstellung der Hormone, Östrogene und Gestagene, eingestellt. Weil sie dann nicht mehr auf die Schleimhaut wirken, bricht alles zusammen und wird von der Gebärmutter, die aus Muskelgewebe besteht, krampfartig, mehr oder weniger stark, ausgestoßen ― wir erfahren das als Blutung. Außer für das Zustandekommen der Periode sind Östrogene und Gestagene noch für andere Vorgänge verantwortlich: in der Scheide sorgen sie für eine Feuchtigkeit, die milchsäurehaltig ist und die Bakterien und Pilze abtötet und damit vor Entzün­dungen schützt. Am Ausgang der Gebärmutter zur Scheide, im sogenannten Gebärmutterhals, sorgen sie für einen Schleimpfropf, der nur während des Eisprungs flüssig und durchlässig wird und sich dann bis zur Periode wieder schließt. Also nochmals ein Schutz vor Entzündungen, die sonst in Gebärmutter und den Eileiter einwandern könnten. Ansammlung von Wasser im Körpergewebe und den Brüsten ist kurz vor der Periode am stärksten. Erhöhung der Körpertemperatur um 1-2 Grad Celsius ist bedingt durch Gestagene, deshalb kommt es erst nach dem Eisprung zu einem Anstieg der Fieberkurve.


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