Ernährung

Aus Gefangenenratgeber

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13.7. Ernährung

Man kann davon ausgehen, daß es auch außerhalb des Knasts nur wenige gibt, die sich richtig ernähren. Das liegt daran, daß das normale Nahrungs­angebot nicht viel taugt und halbwegs gesunde Nahrung teuer ist. Dazu kommt noch, daß bei der Zubereitung des Knastfraßes mehr oder weniger sämtliche Vitamine durch die Dampfküche verkocht werden. Es wird nur darauf geachtet, daß die Kalorienzahl so ungefähr stimmt. Auf die Zu­sammensetzung unbedingt benötigter Nährstoffe wird jedoch kein Wert gelegt. Oft hat der Fraß im Knast die abenteuerlichsten Namen, dahinter verbirgt sich aber immer dasselbe verkochte Zeug. Viele leiden im Knast unter Vitamin- oder Eiweißmangel. Durch gemein­sam durchgeführte Aktionen sollte man zu erreichen versuchen, daß das Knastessen wenigstens das.lebensnotwendigste enthält. Merke: Beim Ein­kaufmöglichst Obst kaufen, um den Vitaminmangel etwas auszugleichen. Yogurt, Quark, Milch (besonders Butter- oder Dickmilch) sind gute Ei­weißspender.. Wie du dir aus diesen Sachen eßbare Speisen zubereiten kannst, darüber ist schon oben im Abschnitt 9.5. „Einkauf und Essen" etwas geschrieben worden. Zucker in jeder Form ist schädlich: löst Karies aus; führt zu Verdauungs­störungen, Blähungen; im Blutkreislauf: fördert die rasche Verkalkung der Blutgefäße usw. Deshalb: Verzichte auf zuviel Zucker, besorge dir Üeber Obst. Zucker ist enthalten in jedem Kuchen, in der Marmelade, besonders in Coca Cola und ähnlichem und natürlich in allen Süßigkeiten.

Was dein Körper unbedingt braucht

Kohlehydrat: soll ca. 50-55 % der gesamten Nahrungszufuhr ausmachen. Seine Bedeutung ist in erster Linie: Energielieferant. Zucker ist ein Kohlehydrat. Im verkochten Knastfraß ist reichlich Kohlehydrat, mehr als genug.

Fett: hat zwei Aufgaben: ]. als Energieträger, 2. als Träger fetdösiieher Wirkstoffe. Soli ca. 30-35 % der Nahrungszufuhr betragen. Durch Mangel an „essentiellen" Fett-sauren können schwere Stoffwechselstörungen entstehen.

Eiweiß: Das Nahrungseiweiß dient in erster Linie zur Lieferung von „essentiellen" Amino­säuren. Cirka 15 % Eiweiß soll in der täglichen Nahrung enthalten sein. Amino­säuren haben die Aufgabe, menschliches Eiweiß aufzubauen. Bei Eiweißmangel ent­steht u.a. Muskelschwund, Verminderung der Abwehrkräfte, was eine erhöhte In­fektionsgefahr bedeutet.

Mineralstoffe: . sind Natrium, Kalium, Magnesium, Calcium und andere. Sie sind für den Nerven-und Zellstoffwechsel und besonders für den Wasserhaushalt notwendig.

Spurenelemente: sind im Körper in ganz geringen Konzentrationen vorhanden, z.B. Jod (Baustein des Schilddrüsenhormons), Kobalt (Baustein des Vitamin B,!), Eisen (Baustein des roten Blutfarbstoffes).

Vitamine: müssen mit der Nahrung aufgenommen werden, da sie vom Organismus benötigt, aber nicht im eigenen Stoffwechsel erzeugt werden können. Auf die Bedeutung der einzelnen Vitamine wird weiter unten noch eingegangen.

Schonkost bei bestimmten Beschwerden

Ein paar Vorschläge, worauf man bei einigen Erkrankungen achten sollte:

Magen- und Darmgeschwür: Während der anfänglichen, schmerzhaften Phase unbedingt salzarm und nur ganz leicht bekömmliche Sachen essen, wie Weißbrot, Zwieback, Breie (Gries- oder Haferflockenbrei), Apfelmus, Tee, Kakao, Yoghurt. Keine Soßen essen! Wenn's irgendwie möglich ist, mit dem Rauchen aufhören. Auch später Reizstoffe, wie Bohnenkaffee, scharfe Gewürze, Alkohol meiden.

Darmleiden: Wenn die Schmerzen tiefer als der Magen liegen, dann sollte die Kost leicht verdaulich, aber nicht reizlos sein; meide alles, was stopft, also Kakao, Schoko­lade, Heidelbeeren, Nüsse, Fleischextrakt, Bohnenkaffee, Süßigkeiten. Wenn's geht, nicht mehr rauchen! Keinen hochprozentigen Alkohol. Wenig Milch, Fleisch (kein gebratenes), keine Nüsse, Obst aller Art ist erlaube. Kein Weißbrot, sondern Vollkornbrot. Möglichst wenig Salz, keine Backwaren.

Zuckerkrankheit (Diabctis): Kohlehydrat (Brot, Gebäck, Kartoffeln, Hülsen­früchte wie z.B. Bohnen, Obst, Mehterzeugnisse) unbedingt einschränken. Ver­boten: sämcliche Zuckerarten, Schokolade, Kuchen, Obstsäfte, Obst: verboten sind Apfelsinen, Weintrauben, Feigen, Datteln, Ananas. Erlaubt sind: Zitronen, Preisel­beeren, Rhabarber. Erlaubt sind auch Tee und Bohnenkaffe.

Leberleiden: Die Ernährung sollte fettarm, eiweiß- und kohlehydratreich sein. Gemüse, Brot, sowie andere Getreideprodukte, Obst reichlich zu sich nehmen. Möglichst keine Wurst und kein fettiges Fleisch. Kohlarten, Hülsenfrüchte meiden. Ebenso scharfe Gewürze. Verboten: Bohnenkaffee und hochprozentiger Alkohol.

Gallenleiden: Die Kost sollte grundsätzlich reizlos sein. Keine großen, sondern kleine Mahl leiten, etwa 5 am Tage. Dauernd Vorsicht mit Fett. Eigelb völlig meiden. Reichlich Kohlehydrate — Nudeln, Brot, Zucker. Wenn's möglich: nicht rauchen. Quark essen. Kein fettiges Fleisch. Keine Wurst. Kohlarten und Hülsenfrüchte meiden. Keine gerösteten Nüsse. Schlecht verträgliches Obst meiden, sonst alles Obst essen. Nicht zu heiß oder zu kalt trinken, keine kohlensäurehaltigen Getränke.

Nierenleiden: Flüßigkeitsbeschränkung auf höchstens einen Liter pro Tag. Salzarm essen. Keine Milch, weil diese Kochsalz enthält. Aber Quark essen. Keine Eier. Ge­müse in jeder Menge erlaubt. Gewöhnliches Brot enthält viel Kochsalz, deswegen Knacke- oder Grahambroc essen. Möglichst wenig Getränke, keine Suppen.

Bluthochdruck: Kochsalz und Flüßigkeitsbeschränkung ist Grundlage der Diät. Möglichst nicht mehr als einen halben Liter trinken. Keine Milch, aber Quark. Mög­lichst kein fettiges Fleisch. Gemüse in jeder Menge, Keine Bananen, sonst alles Obst. Kein gewöhnliches Brot, sondern Knacke- oder Grahambrot. Keine Suppen.

Rheuma, Ischias, Arthrose: Meiden: Zucker, Limonaden, Bonbons, Kekse, Kuchen, Marmelade, Gelee, Margarine; ersetzen durch Obst aller Art, Butter, Milch, Yoghurt. Fleisch, Wurst, Quark, Käse, Eier, also tierisches Eiweiß, soll möglichst er­setzt werden durch pflanzliches Eiweiß, also Rohgemüse r- Salate. Die Möglich­keiten für eine solche Frischkost-Diät sind im Knast kaum gegeben, trotzdem kann man versuchen, die denaturierten Lebensmittel zu einem gewissen Teil durch Frisch­kost zu ersetzen: z.B. durch Nüsse, Südfrüchte, Gurken, Zitronen usw. Weißbrot sollte man meiden und dafür möglichst dunkles Brot essen. Wer sich etwas einschlägige Kenntnisse verschafft, findet vielleicht auf dem Knasthof Löwenzahn, und anderes, was mehr seiner Gesundheit nützt als das Knastessen mit aufwendigen Namen und meistens schädlichen Inhalt.

Mangelerscbeinungen

Eisenmangel (Blutarmut): Du kannst feststellen, ob bei dir eine Blutarmut vorliegt, indem du das Augen-Unterlid herunterziehst und dir die Schleimhäute anschaust. Bei Blutarmut (Anämie) sind die Schleimhäute eher blaß als rosa. Die häufigste Ursache dafür ist Eisenmangel, der meistens durch Blutverluste zustande kommt. Hauptsächlich sind davon Frauen mit starker Menstruations­blutung betroffen. Therapie: Eisentabletten. Nahrungsmittel, die viel Eisen enthalten, sind: Leber, Fleisch (vor allem Lammfleisch), Nüsse, Trauben, Erbsen, Kopfsalat.

Vitaminmangel: Leute, die nur vorbehandeke und künstliche Lebensmittel zu sich nehmen, haben oft Mangelschäden. Hauptsächlich treten Mangel an Vitamin A, B und C und Eiweißmangel auf. Die Anfälligkeit für Krankheiten ist dadurch größer. Im Anfangsstadium fahrt Vitaminmangel nicht zu Beeinträchtigung des Wohlbefindens und wird daher auch nicht bemerkt. Im folgenden die wichtigsten Vitaminmangelerscheinungen:

Vitamin A: Bei Mangel anfangs: Hauttrockenheit, Nachtblindheit später: starke Trockenheit und Verhornung der Haut. Hornhauterweichung des Auges. Vorkommen in Vollmilch, Butter, Fisch, Eiern, Karotten.

Vitamin D: Die Vorstufen des Vitamin 0 werden mit der Nahrung aufgenommen und im Körper, vor allem in der Haut, durch die Sonnenstrahlen in richtiges Vitamin D umgewandelt. Mangel an Sonnenbestrahlung bei Kindern führt zu Rachitis. In den Nahrungsmitteln enthalten in: Eigelb, Seefisch, Leber.

Vitamin K: Blutungen aufgrund von Störungen der Blutgerinnung kommen häufig bei Leber­erkrankungen vor, Vorkommen: Eigelb, Sojabohnen, Kartoffeln, in grünen Blättern.

Vitamin B1: Anfangs: Muskelscliwache, Ameisenlaufen, Kribbeln. Später; Abmagerung, Haut-schwellungen, Lähmungen der Arme und Beine. Vorkommen: Leber, Schweinefleisch, Niere.

Vitamin B2: Anfangs: Bläße um den Mund, Mundwinkeleinrisse, Kraftlosigkeit, gerötete Augen. Später: Einrisse an Mund und Nase, ganz rote Zunge, starkes Brennen in den Augen. Vorkommen: Milch und Milchprodukte, grünes Gemüse, Leber.

Nikotinsäure: Frühes Symptom: uncharakteristisch wie z.B. gerötete rauhe Haut. Später: sehr rauhe Haut, Durchfall, geblähter Bauch, stark gerötete Zunge, Depressionsgefühi. Vorkommen: Leber, Hefe, Fleisch, Erdnüsse.

Vitamin C: Anfangs: Zahnfleischbluten, starke Schuppenbildung der Haare. Später: Gelenkschweüungen, starke Blutungsneigung, Lockerung und Verlust der Zähne, schlechte Wundheilung. Vorkommen: Zitronen, Tomaten, Paprika, alles grüne Gemüse. Die. folgenden Tabeiien können eine Hilfe für die Wahl beim Einkauf sein — aber auch, um auf die Gefä'ngnisküche Einfluß zu nehmen (zu beidem ist übrigens bereits oben im Abschnitt 9.5'. „Essen und Einkauf" einiges gesagt worden).

Tabelle!!!


13.7. Ernährung

Man kann davon ausgehen, daß es auch außerhalb des Knasts nur wenige gibt, die sich richtig ernähren. Das liegt daran, daß das normale Nahrungs­angebot nicht viel taugt und halbwegs gesunde Nahrung teuer ist. Dazu kommt noch, daß bei der Zubereitung des Knastfraßes mehr oder weniger sämtliche Vitamine durch die Dampfküche verkocht werden. Es wird nur darauf geachtet, daß die Kalorienzahl so ungefähr stimmt. Auf die Zu­sammensetzung unbedingt benötigter Nährstoffe wird jedoch kein Wert gelegt. Oft hat der Fraß im Knast die abenteuerlichsten Namen, dahinter verbirgt sich aber immer dasselbe verkochte Zeug. Viele leiden im Knast unter Vitamin- oder Eiweißmangel. Durch gemein­sam durchgeführte Aktionen sollte man zu erreichen versuchen, daß das Knastessen wenigstens das.lebensnotwendigste enthält. Merke: Beim Ein­kaufmöglichst Obst kaufen, um den Vitaminmangel etwas auszugleichen. Yogurt, Quark, Milch (besonders Butter- oder Dickmilch) sind gute Ei­weißspender.. Wie du dir aus diesen Sachen eßbare Speisen zubereiten kannst, darüber ist schon oben im Abschnitt 9.5. „Einkauf und Essen" etwas geschrieben worden. Zucker in jeder Form ist schädlich: löst Karies aus; führt zu Verdauungs­störungen, Blähungen; im Blutkreislauf: fördert die rasche Verkalkung der Blutgefäße usw. Deshalb: Verzichte auf zuviel Zucker, besorge dir Üeber Obst. Zucker ist enthalten in jedem Kuchen, in der Marmelade, besonders in Coca Cola und ähnlichem und natürlich in allen Süßigkeiten.

Was dein Körper unbedingt braucht

Kohlehydrat: soll ca. 50-55 % der gesamten Nahrungszufuhr ausmachen. Seine Bedeutung ist in erster Linie: Energielieferant. Zucker ist ein Kohlehydrat. Im verkochten Knastfraß ist reichlich Kohlehydrat, mehr als genug.

Fett: hat zwei Aufgaben: ]. als Energieträger, 2. als Träger fetdösiieher Wirkstoffe. Soli ca. 30-35 % der Nahrungszufuhr betragen. Durch Mangel an „essentiellen" Fett-sauren können schwere Stoffwechselstörungen entstehen.

Eiweiß: Das Nahrungseiweiß dient in erster Linie zur Lieferung von „essentiellen" Amino­säuren. Cirka 15 % Eiweiß soll in der täglichen Nahrung enthalten sein. Amino­säuren haben die Aufgabe, menschliches Eiweiß aufzubauen. Bei Eiweißmangel ent­steht u.a. Muskelschwund, Verminderung der Abwehrkräfte, was eine erhöhte In­fektionsgefahr bedeutet.

Mineralstoffe: . sind Natrium, Kalium, Magnesium, Calcium und andere. Sie sind für den Nerven-und Zellstoffwechsel und besonders für den Wasserhaushalt notwendig.

Spurenelemente: sind im Körper in ganz geringen Konzentrationen vorhanden, z.B. Jod (Baustein des Schilddrüsenhormons), Kobalt (Baustein des Vitamin B,!), Eisen (Baustein des roten Blutfarbstoffes).

Vitamine: müssen mit der Nahrung aufgenommen werden, da sie vom Organismus benötigt, aber nicht im eigenen Stoffwechsel erzeugt werden können. Auf die Bedeutung der einzelnen Vitamine wird weiter unten noch eingegangen.

Schonkost bei bestimmten Beschwerden

Ein paar Vorschläge, worauf man bei einigen Erkrankungen achten sollte:

Magen- und Darmgeschwür: Während der anfänglichen, schmerzhaften Phase unbedingt salzarm und nur ganz leicht bekömmliche Sachen essen, wie Weißbrot, Zwieback, Breie (Gries- oder Haferflockenbrei), Apfelmus, Tee, Kakao, Yoghurt. Keine Soßen essen! Wenn's irgendwie möglich ist, mit dem Rauchen aufhören. Auch später Reizstoffe, wie Bohnenkaffee, scharfe Gewürze, Alkohol meiden.

Darmleiden: Wenn die Schmerzen tiefer als der Magen liegen, dann sollte die Kost leicht verdaulich, aber nicht reizlos sein; meide alles, was stopft, also Kakao, Schoko­lade, Heidelbeeren, Nüsse, Fleischextrakt, Bohnenkaffee, Süßigkeiten. Wenn's geht, nicht mehr rauchen! Keinen hochprozentigen Alkohol. Wenig Milch, Fleisch (kein gebratenes), keine Nüsse, Obst aller Art ist erlaube. Kein Weißbrot, sondern Vollkornbrot. Möglichst wenig Salz, keine Backwaren.

Zuckerkrankheit (Diabctis): Kohlehydrat (Brot, Gebäck, Kartoffeln, Hülsen­früchte wie z.B. Bohnen, Obst, Mehterzeugnisse) unbedingt einschränken. Ver­boten: sämcliche Zuckerarten, Schokolade, Kuchen, Obstsäfte, Obst: verboten sind Apfelsinen, Weintrauben, Feigen, Datteln, Ananas. Erlaubt sind: Zitronen, Preisel­beeren, Rhabarber. Erlaubt sind auch Tee und Bohnenkaffe.

Leberleiden: Die Ernährung sollte fettarm, eiweiß- und kohlehydratreich sein. Gemüse, Brot, sowie andere Getreideprodukte, Obst reichlich zu sich nehmen. Möglichst keine Wurst und kein fettiges Fleisch. Kohlarten, Hülsenfrüchte meiden. Ebenso scharfe Gewürze. Verboten: Bohnenkaffee und hochprozentiger Alkohol.

Gallenleiden: Die Kost sollte grundsätzlich reizlos sein. Keine großen, sondern kleine Mahl leiten, etwa 5 am Tage. Dauernd Vorsicht mit Fett. Eigelb völlig meiden. Reichlich Kohlehydrate — Nudeln, Brot, Zucker. Wenn's möglich: nicht rauchen. Quark essen. Kein fettiges Fleisch. Keine Wurst. Kohlarten und Hülsenfrüchte meiden. Keine gerösteten Nüsse. Schlecht verträgliches Obst meiden, sonst alles Obst essen. Nicht zu heiß oder zu kalt trinken, keine kohlensäurehaltigen Getränke.

Nierenleiden: Flüßigkeitsbeschränkung auf höchstens einen Liter pro Tag. Salzarm essen. Keine Milch, weil diese Kochsalz enthält. Aber Quark essen. Keine Eier. Ge­müse in jeder Menge erlaubt. Gewöhnliches Brot enthält viel Kochsalz, deswegen Knacke- oder Grahambroc essen. Möglichst wenig Getränke, keine Suppen.

Bluthochdruck: Kochsalz und Flüßigkeitsbeschränkung ist Grundlage der Diät. Möglichst nicht mehr als einen halben Liter trinken. Keine Milch, aber Quark. Mög­lichst kein fettiges Fleisch. Gemüse in jeder Menge, Keine Bananen, sonst alles Obst. Kein gewöhnliches Brot, sondern Knacke- oder Grahambrot. Keine Suppen.

Rheuma, Ischias, Arthrose: Meiden: Zucker, Limonaden, Bonbons, Kekse, Kuchen, Marmelade, Gelee, Margarine; ersetzen durch Obst aller Art, Butter, Milch, Yoghurt. Fleisch, Wurst, Quark, Käse, Eier, also tierisches Eiweiß, soll möglichst er­setzt werden durch pflanzliches Eiweiß, also Rohgemüse r- Salate. Die Möglich­keiten für eine solche Frischkost-Diät sind im Knast kaum gegeben, trotzdem kann man versuchen, die denaturierten Lebensmittel zu einem gewissen Teil durch Frisch­kost zu ersetzen: z.B. durch Nüsse, Südfrüchte, Gurken, Zitronen usw. Weißbrot sollte man meiden und dafür möglichst dunkles Brot essen. Wer sich etwas einschlägige Kenntnisse verschafft, findet vielleicht auf dem Knasthof Löwenzahn, und anderes, was mehr seiner Gesundheit nützt als das Knastessen mit aufwendigen Namen und meistens schädlichen Inhalt.

Mangelerscbeinungen

Eisenmangel (Blutarmut): Du kannst feststellen, ob bei dir eine Blutarmut vorliegt, indem du das Augen-Unterlid herunterziehst und dir die Schleimhäute anschaust. Bei Blutarmut (Anämie) sind die Schleimhäute eher blaß als rosa. Die häufigste Ursache dafür ist Eisenmangel, der meistens durch Blutverluste zustande kommt. Hauptsächlich sind davon Frauen mit starker Menstruations­blutung betroffen. Therapie: Eisentabletten. Nahrungsmittel, die viel Eisen enthalten, sind: Leber, Fleisch (vor allem Lammfleisch), Nüsse, Trauben, Erbsen, Kopfsalat.

Vitaminmangel: Leute, die nur vorbehandeke und künstliche Lebensmittel zu sich nehmen, haben oft Mangelschäden. Hauptsächlich treten Mangel an Vitamin A, B und C und Eiweißmangel auf. Die Anfälligkeit für Krankheiten ist dadurch größer. Im Anfangsstadium fahrt Vitaminmangel nicht zu Beeinträchtigung des Wohlbefindens und wird daher auch nicht bemerkt. Im folgenden die wichtigsten Vitaminmangelerscheinungen:

Vitamin A: Bei Mangel anfangs: Hauttrockenheit, Nachtblindheit später: starke Trockenheit und Verhornung der Haut. Hornhauterweichung des Auges. Vorkommen in Vollmilch, Butter, Fisch, Eiern, Karotten.

Vitamin D: Die Vorstufen des Vitamin 0 werden mit der Nahrung aufgenommen und im Körper, vor allem in der Haut, durch die Sonnenstrahlen in richtiges Vitamin D umgewandelt. Mangel an Sonnenbestrahlung bei Kindern führt zu Rachitis. In den Nahrungsmitteln enthalten in: Eigelb, Seefisch, Leber.

Vitamin K: Blutungen aufgrund von Störungen der Blutgerinnung kommen häufig bei Leber­erkrankungen vor, Vorkommen: Eigelb, Sojabohnen, Kartoffeln, in grünen Blättern.

Vitamin B1: Anfangs: Muskelscliwache, Ameisenlaufen, Kribbeln. Später; Abmagerung, Haut-schwellungen, Lähmungen der Arme und Beine. Vorkommen: Leber, Schweinefleisch, Niere.

Vitamin B2: Anfangs: Bläße um den Mund, Mundwinkeleinrisse, Kraftlosigkeit, gerötete Augen. Später: Einrisse an Mund und Nase, ganz rote Zunge, starkes Brennen in den Augen. Vorkommen: Milch und Milchprodukte, grünes Gemüse, Leber.

Nikotinsäure: Frühes Symptom: uncharakteristisch wie z.B. gerötete rauhe Haut. Später: sehr rauhe Haut, Durchfall, geblähter Bauch, stark gerötete Zunge, Depressionsgefühi. Vorkommen: Leber, Hefe, Fleisch, Erdnüsse.

Vitamin C: Anfangs: Zahnfleischbluten, starke Schuppenbildung der Haare. Später: Gelenkschweüungen, starke Blutungsneigung, Lockerung und Verlust der Zähne, schlechte Wundheilung. Vorkommen: Zitronen, Tomaten, Paprika, alles grüne Gemüse. Die. folgenden Tabeiien können eine Hilfe für die Wahl beim Einkauf sein — aber auch, um auf die Gefä'ngnisküche Einfluß zu nehmen (zu beidem ist übrigens bereits oben im Abschnitt 9.5'. „Essen und Einkauf" einiges gesagt worden).

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