Die Brustuntersuchung

Aus Gefangenenratgeber

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16.3. Die Brustuntersuchung


Woraus bestehen unsere Brüste eigentlich?

Die Brust einer Frau ist eine Drüse. Jede Drüse in unserem Körper hat die Aufgabe, eine Substanz herzustellen, die anderswo notwendig wird. Die Brust produziert Milch. Die Brust ist in 15-25 Abschnitte untergliedert, die durch Bindegewebe voneinander getrennt werden. Wie die einzelnen Stücke einer Apfelsine gehen diese Abschnitte von der Brustwarze aus. Jeder dieser Abschnitte hat ein eigenes System von Milchgängen und Drüsen. Die einzelnen Hauptmilchgänge laufen unter dem Vorhof zusammen, wo sie ein winziges Milchreservoir bilden, wenn die Frau stillt. Von da aus stellt ein kleiner Gang die Verbindung durch die Brustwarze nach außen her. In den einzelnen Abschnitten sind die Milchgänge und -drüsen ähnlich wie ein Baum angelegt. Von der Brustwarze aus verzweigt sich der Hauptmilchgang jedes Abschnittes in kleinere Gänge und diese wiederum in noch kleinere, An den Milchgängen sitzen 10 bis 100 Milchdrüsen. Dieses feingliederige System ist in Fettgewebe eingebettet, dieses gibt unseren Brüsten die Form. Während des Zyklus verändern sich auch unsere Brüste: die Gänge und Drüsen schwellen in der zweiten Hälfte des Zyklus an. Gleichzeitig fließt langsam Flüssigkeit in das Fettgewebe der Brust, wodurch sie fester und schwerer wird. Einige Frauen bemerken dies als Brustspannen, was besonders in der Woche vor der Periode unangenehm ist. Das ist keinesfalls unnormal. Wenn wir älter werden, neigen unsere Brüste dazu, sich zu vergrößern und das Bindegewebe dehnt sich, sodass die Brüste etwas tiefer hängen. Nach den Wechseljahren verkleinern sich die Milchgänge und -drüsen, und das Fettgewebe verändert sich so, dass die Brüste kleiner, faltiger und weicher werden. Wenn du weißt, wie die Brust aufgebaut ist, ist es viel leichter und weniger verwirrend für dich, sie zu untersuchen. Die meisten Knoten in der Brust werden von den Frauen selbst entdeckt. In der Brust können, wie überall in unserem Körper, Zysten, auch Beulen und blaue Flecken durch Verletzung auftreten. Manchmal kann ein Milchkanal mit Schleim verstopft sein oder er kann sich entzünden und fühlt sich dann wund oder heiß an. Gewöhnlich tritt dies bei Frauen auf, die stillen, aber es kann auch sonst auftreten. Die Schwellung geht zurück, wenn du einen Eisbeutel auflegst oder kühlst. Es gibt zwei Arten von Knoten in der Brust: Zysten und Tumore. Zysten

Wenn du weißt, wie die Brust aufgebaut ist, ist es viel leichter und weniger verwirrend für dich, sie zu untersuchen. Die meisten Knoten in der Brust werden von den Frauen selbst entdeckt. In der Brust können, wie überall in unserem Körper, Zysten, auch Beuien und blaue Flecken durch Verletzung auftreten. Manchmal kann ein Milchkanal mit Schleim verstopft sein oder er kann sich entzünden und.fühlt sich dann wund oder heiß an. Gewöhnlich tritt dies bei Frauen auf, die stillen, aber es kann auch sonst auftreten. Die Schwellung geht zurück, wenn du einen Eisbeute! auflegst oder kühlst. gibt zwei Arten von Knoten in der Brust: Zysten und Tumore. Zysten sind gutartige mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen; Tumore sind gutartiges oder bösartiges Wachstum von Zellen.

Zysten

Wenn du bei deiner Brustuntersuchung eine Stelle mit winzigen Knötchen findest, die sich frei bewegen lassen, könnte es sein, dass du kleine Zysten fühlst. Dies ist sehr normal und besonders kurz vor der Periode auffälliger. Es wird angenommen, dass diese Zysten auf ein Ungleichgewicht im Östrogenspiegel zurückzuführen sind. Wenn du unregelmäßige Perioden hast oder Verhütungsmittel nimmst, die ja den Eisprung verhindern, so kann dies Ursache für die kleinen Zysten sein. Oftmals verschwinden sie von allein wieder; wenn sie von der Pille herrühren, gehen sie weg, wenn du die Pille absetzt. Manchmal kann eine dieser kleinen Zysten größer werden und sich wie ein gerundeter Knoten anfühlen. Diese größeren Zysten entstehen auch oft durch ein Ungleichgewicht im Östrogenspiegel und können in den Wechseljahren auftreten, wenn kein Eisprung mehr vorhanden ist. Die Zyste kann plötzlich oder langsam, mit oder ohne Schmerzen auftreten. Dein Körper kann die Flüssigkeit der Zyste von selbst wieder absorbieren. Wenn die Zyste bleibt und schmerzhaft ist, kannst du dir überlegen, sie chirurgisch entfernen zu lassen.

Tumore

Es gibt gutartige Tumore, die sich durch eine Vermehrung der Zellen Brustgewebes bilden. Diese Ansammlung von Zellen fühlt sich hart an und tritt am häufigsten bei jüngeren Frauen auf, obwohl sie auch in jedem Alter erscheinen können. Eine andere Art von Tumor tritt häufiger bei älteren Frauen auf. Diese Art ist sehr auffällig, weil sie von blutiger Absonderung aus der Brustwarze begleitet werden kann. Ebenso wie Zysten können Tumore von einem Ungleichgewicht im Hormonspiegel verursacht werden. Im Gegensatz zu Zysten werden Tumore aber nicht wieder vom Körper absorbiert, sie werden oft chirurgisch entfernt. Gutartige Tumore sind sehr viel häufiger (90%) als bösartige (10%). Bösartige Tumore können bei Frauen in jedem Alter auftreten, sind aber bei Frauen unter 40 ungewöhnlich. Obwohl sie häufiger bei älteren Frauen auftreten, ist der Prozentsatz von gutartigen Tumoren auch bei älteren Frauen höher als der von bösartigen. Die beste Zeit für eine Brustuntersuchung ist eine Woche, nachdem deine Periode begonnen hat. Um Veränderungen sofort zu entdecken, solltest du deine Brust einmal im Monat untersuchen.

Worauf musst du besonders achten?

Zu allererst siehst du, ob es Veränderungen gibt, die von dem Normalzustand deiner Brust abweichen, wie z.B.:

1.ein außergewöhnlicher Knoten, Verdickungen oder punktuelle Knötchen

2.ungewöhnliche Veränderung der Größe und Form deiner Brust

3.ungewöhnliche Senkung der einen Brust

4.Grübchen in der Haut deiner Brust

5.ungewöhnliches Zusammen- und Zurückziehen der Brustwarze

6.Sekretion aus der Brustwarze

7.Hautveränderungen in der Hautstruktur auf oder rund um die Brustwarzen

8.Schwellungen am Oberarm

9.Vergrößerung der Lymphknoten in deinem Körper (sie sind in deiner Achselhöhle, an den äußeren Seiten deiner Brust und vom Hals runter zur Schulter zu fühlen)

10.Schmerzen oder Unbehagen, die du vorher nicht gehabt hast und die nicht im Zyklus kurz vor deiner Menstruation liegen

Wie machst du die Brustuntersuchung?

Sitze oder stehe vor einem Spiegel, lasse die Arme entspannt an den Seiten herunterhängen und schaue deine Brust genau an, ob die Größe, die Form und Beschaffenheit sich verändert haben. Sieh ebenso nach Grübchen in der Haut und Veränderungen auf der Oberfläche der Brustwarzen. Drücke vorsichtig auf jede Brustwarze und sieh, ob eine Flüssigkeit rauskommt. Strecke beide Arme über den Kopf hoch und wiederhole die gleichen Beobachtungen wie vorhin. Notiere dir die Veränderungen, die seit deiner letzten Brustuntersuchung aufgetreten sind. Jetzt untersuchst du dich gezielt nach Knötchen, Vernarbungen oder Verdickungen. Leg dich aufs Bett, unter deine linke Schulter leg ein Kissen, und deine linke Hand unter deinen Kopf. Mit den Fingern deiner rechten Hand, die du flach zusammenhältst, gleite mit leichtem Druck und kreisförmigen Bewegungen über die Brust. So kannst du den inneren, oberen Teil deiner linken Brust fühlen. Beginne mit dem Tasten am Brustbein und taste rund um die Brust. Ebenso taste die Gegend rund um die Brustwarze. Mit dem gleichen sanften Druck taste den tieferen inneren Teil deiner Brust. Beim Tasten wirst du eine feste Gewebestruktur fühlen, das ist normal. Lege nun deinen linken Arm an die linke Körperseite und fühle mit den Fingern der rechten Hand unter deine linke Achse (Lymphgefäß). Mit dem gleichen seichten Druck tastest du nun den oberen äußeren Teil deiner linken Brust von der Höhe der Brustwarze bis nach außen, wo dein linker Arm liegt. Zuletzt ertaste den unteren, äußeren Rand deiner Brust, vom Arm bis zur Brustwarze. Wiederhole diese ganze Prozedur für die rechte Brust wie wir es für die linke Brust beschrieben haben, und benutze die linke Hand. Wenn du deine Brüste regelmäßig untersuchst und sie genau kennen lernst, wirst du stets in einer besseren Lage sein als ein_e Ärzt_in, um irgendwelche Veränderungen zu bemerken. Falls du Veränderungen bemerkst, muss das nicht unbedingt Krebs heißen. In ungefähr 9 von 10 Fällen sind diese gutartig (also kein Krebs). Aber du kannst den Grund für die Veränderung nicht selbst herausfinden, deshalb gehe gleich zur_m Ärzt_in. Brustknoten können durch Röntgen (Mammographie) oder Thermographie festgestellt werden. Beide Techniken können Knötchen aufdecken, die zu klein sind, und eventuell nicht ertastet werden können.

Untersuchungsmöglichkeiten bei Brustknoten

Wenn du bei deiner Brustuntersuchung einen Knoten entdeckt hast, der nicht regelmäßig in deinem Zyklus (z.B. kurz vor der Periode) auftritt und von allein wieder verschwindet, solltest du bei deiner_m Anstaltsärzt_in eine Ausführung zur fachärztlichen Untersuchung und Behandlung verlangen. Die_der Fachärzt_in sollte zunächst noch einmal tasten. Eine weitere Möglichkeit besteht in der Mammographie. Dies ist eine Röntgenuntersuchung der Brust. Auch winzige Knötchen, die du oft noch nicht ertasten kannst, können durch Mammographie entdeckt werden. Allerdings ist es wegen der Strahlen nicht besonders gut, häufig eine Mammographie machen zu lassen. Die Mammographie gibt Aufschluss darüber, ob der Knoten eine Zyste oder ein Tumor ist und lässt begrenzt erkennen, ob er gutartig ist oder nicht. Ist eine Klärung nicht möglich, so sollte eine Thermographie gemacht werden. Mit Hilfe der Thermographie werden Wärme- bzw. Kälteströme des Körpers sichtbar gemacht. Da bösartige Geschwüre eine stärkere Wärmekonzentration haben, wird dies sichtbar. Ein positives Ergebnis dieser beiden Tests deutet darauf hin, dass es Krebs ist. Bevor du eine Operation in Erwägung ziehst, solltest du eine Gewebeentnahme vornehmen lassen: dabei wird Gewebe entnommen und mikroskopisch untersucht, um völlig sicher zu gehen. Auf die verschiedenen Möglichkeiten von Brustoperationen können wir hier nicht näher eingehen, ebenso wenig auf die Risiken von Gewebeentnahmen, die unter Umständen zur Verbreitung des Krebses im Körper führen können. Verlange vor jedem Eingriff die Hinzuziehung einer Ärztin oder eines Arztes deines Vertrauens. Wir wollen aber darauf hinweisen, dass es einen langjährigen Streit zwischen Frauenärzt_innen und Chirurg_innen gibt, wer bei Knoten in der Brust zuständig ist. Wir wollen hier ausdrücklich davor warnen, eine_n Chirurg_in aufzusuchen, wenn ihr einen Knoten entdeckt habt. Sie sind zu schnell mit dem Messer bei der Hand. Voruntersuchungen wie Mammographie und Thermographie sind für sie unüblich, und haben sie erstmal einen Schnitt gemacht, wird der Knoten oft gleich weggeschnitten, obwohl es vielleicht ein gutartiger und die Entfernung überflüssig war. In den vorangegangen Abschnitten haben wir einige Passagen und Zeichnungen von zwei empfehlenswerten Frauen-Selbsthilfebüchern entnommen: 1.Anne Kent Rush, Getting Clear - Ein Therapiehandbuch für Frauen, Verlag Frauenoffensive, 8 München 80, Kellerstraße 39.

2.Frauenkollektiv, Hexengeflüster - Frauen greifen zur Selbsthilfe, Frauenselbstverlag, Berlin.


16.3. Die Brustuntersuchung


Woraus bestehen unsere Brüste eigentlich?

Die Brust einer Frau ist eine Drüse. Jede Drüse in unserem Körper hat die Aufgabe, eine Substanz herzustellen, die anderswo notwendig wird. Die Brust produziert Milch. Die Brust ist in 15-25 Abschnitte untergliedert, die durch Bindegewebe voneinander getrennt werden. Wie die einzelnen Stücke einer Apfelsine gehen diese Abschnitte von der Brustwarze aus. Jeder dieser Abschnitte hat ein eigenes System von Milchgängen und Drüsen. Die einzelnen Hauptmilchgänge laufen unter dem Vorhof zusammen, wo sie ein winziges Milchreservoir bilden, wenn die Frau stillt. Von da aus stellt ein kleiner Gang die Verbindung durch die Brustwarze nach außen her. In den einzelnen Abschnitten sind die Milchgänge und -drüsen ähnlich wie ein Baum angelegt. Von der Brustwarze aus verzweigt sich der Hauptmilchgang jedes Abschnittes in kleinere Gänge und diese wiederum in noch kleinere, An den Milchgängen sitzen 10 bis 100 Milchdrüsen. Dieses feingliederige System ist in Fettgewebe eingebettet, dieses gibt unseren Brüsten die Form. Während des Zyklus verändern sich auch unsere Brüste: die Gänge und Drüsen schwellen in der zweiten Hälfte des Zyklus an. Gleichzeitig fließt langsam Flüssigkeit in das Fettgewebe der Brust, wodurch sie fester und schwerer wird. Einige Frauen bemerken dies als Brustspannen, was besonders in der Woche vor der Periode unangenehm ist. Das ist keinesfalls unnormal. Wenn wir älter werden, neigen unsere Brüste dazu, sich zu vergrößern und das Bindegewebe dehnt sich, sodass die Brüste etwas tiefer hängen. Nach den Wechseljahren verkleinern sich die Milchgänge und -drüsen, und das Fettgewebe verändert sich so, dass die Brüste kleiner, faltiger und weicher werden. Wenn du weißt, wie die Brust aufgebaut ist, ist es viel leichter und weniger verwirrend für dich, sie zu untersuchen. Die meisten Knoten in der Brust werden von den Frauen selbst entdeckt. In der Brust können, wie überall in unserem Körper, Zysten, auch Beulen und blaue Flecken durch Verletzung auftreten. Manchmal kann ein Milchkanal mit Schleim verstopft sein oder er kann sich entzünden und fühlt sich dann wund oder heiß an. Gewöhnlich tritt dies bei Frauen auf, die stillen, aber es kann auch sonst auftreten. Die Schwellung geht zurück, wenn du einen Eisbeutel auflegst oder kühlst. Es gibt zwei Arten von Knoten in der Brust: Zysten und Tumore. Zysten

Wenn du weißt, wie die Brust aufgebaut ist, ist es viel leichter und weniger verwirrend für dich, sie zu untersuchen. Die meisten Knoten in der Brust werden von den Frauen selbst entdeckt. In der Brust können, wie überall in unserem Körper, Zysten, auch Beuien und blaue Flecken durch Verletzung auftreten. Manchmal kann ein Milchkanal mit Schleim verstopft sein oder er kann sich entzünden und.fühlt sich dann wund oder heiß an. Gewöhnlich tritt dies bei Frauen auf, die stillen, aber es kann auch sonst auftreten. Die Schwellung geht zurück, wenn du einen Eisbeute! auflegst oder kühlst. gibt zwei Arten von Knoten in der Brust: Zysten und Tumore. Zysten sind gutartige mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen; Tumore sind gutartiges oder bösartiges Wachstum von Zellen.

Zysten

Wenn du bei deiner Brustuntersuchung eine Stelle mit winzigen Knötchen findest, die sich frei bewegen lassen, könnte es sein, dass du kleine Zysten fühlst. Dies ist sehr normal und besonders kurz vor der Periode auffälliger. Es wird angenommen, dass diese Zysten auf ein Ungleichgewicht im Östrogenspiegel zurückzuführen sind. Wenn du unregelmäßige Perioden hast oder Verhütungsmittel nimmst, die ja den Eisprung verhindern, so kann dies Ursache für die kleinen Zysten sein. Oftmals verschwinden sie von allein wieder; wenn sie von der Pille herrühren, gehen sie weg, wenn du die Pille absetzt. Manchmal kann eine dieser kleinen Zysten größer werden und sich wie ein gerundeter Knoten anfühlen. Diese größeren Zysten entstehen auch oft durch ein Ungleichgewicht im Östrogenspiegel und können in den Wechseljahren auftreten, wenn kein Eisprung mehr vorhanden ist. Die Zyste kann plötzlich oder langsam, mit oder ohne Schmerzen auftreten. Dein Körper kann die Flüssigkeit der Zyste von selbst wieder absorbieren. Wenn die Zyste bleibt und schmerzhaft ist, kannst du dir überlegen, sie chirurgisch entfernen zu lassen.

Tumore

Es gibt gutartige Tumore, die sich durch eine Vermehrung der Zellen Brustgewebes bilden. Diese Ansammlung von Zellen fühlt sich hart an und tritt am häufigsten bei jüngeren Frauen auf, obwohl sie auch in jedem Alter erscheinen können. Eine andere Art von Tumor tritt häufiger bei älteren Frauen auf. Diese Art ist sehr auffällig, weil sie von blutiger Absonderung aus der Brustwarze begleitet werden kann. Ebenso wie Zysten können Tumore von einem Ungleichgewicht im Hormonspiegel verursacht werden. Im Gegensatz zu Zysten werden Tumore aber nicht wieder vom Körper absorbiert, sie werden oft chirurgisch entfernt. Gutartige Tumore sind sehr viel häufiger (90%) als bösartige (10%). Bösartige Tumore können bei Frauen in jedem Alter auftreten, sind aber bei Frauen unter 40 ungewöhnlich. Obwohl sie häufiger bei älteren Frauen auftreten, ist der Prozentsatz von gutartigen Tumoren auch bei älteren Frauen höher als der von bösartigen. Die beste Zeit für eine Brustuntersuchung ist eine Woche, nachdem deine Periode begonnen hat. Um Veränderungen sofort zu entdecken, solltest du deine Brust einmal im Monat untersuchen.

Worauf musst du besonders achten?

Zu allererst siehst du, ob es Veränderungen gibt, die von dem Normalzustand deiner Brust abweichen, wie z.B.:

1.ein außergewöhnlicher Knoten, Verdickungen oder punktuelle Knötchen

2.ungewöhnliche Veränderung der Größe und Form deiner Brust

3.ungewöhnliche Senkung der einen Brust

4.Grübchen in der Haut deiner Brust

5.ungewöhnliches Zusammen- und Zurückziehen der Brustwarze

6.Sekretion aus der Brustwarze

7.Hautveränderungen in der Hautstruktur auf oder rund um die Brustwarzen

8.Schwellungen am Oberarm

9.Vergrößerung der Lymphknoten in deinem Körper (sie sind in deiner Achselhöhle, an den äußeren Seiten deiner Brust und vom Hals runter zur Schulter zu fühlen)

10.Schmerzen oder Unbehagen, die du vorher nicht gehabt hast und die nicht im Zyklus kurz vor deiner Menstruation liegen

Wie machst du die Brustuntersuchung?

Sitze oder stehe vor einem Spiegel, lasse die Arme entspannt an den Seiten herunterhängen und schaue deine Brust genau an, ob die Größe, die Form und Beschaffenheit sich verändert haben. Sieh ebenso nach Grübchen in der Haut und Veränderungen auf der Oberfläche der Brustwarzen. Drücke vorsichtig auf jede Brustwarze und sieh, ob eine Flüssigkeit rauskommt. Strecke beide Arme über den Kopf hoch und wiederhole die gleichen Beobachtungen wie vorhin. Notiere dir die Veränderungen, die seit deiner letzten Brustuntersuchung aufgetreten sind. Jetzt untersuchst du dich gezielt nach Knötchen, Vernarbungen oder Verdickungen. Leg dich aufs Bett, unter deine linke Schulter leg ein Kissen, und deine linke Hand unter deinen Kopf. Mit den Fingern deiner rechten Hand, die du flach zusammenhältst, gleite mit leichtem Druck und kreisförmigen Bewegungen über die Brust. So kannst du den inneren, oberen Teil deiner linken Brust fühlen. Beginne mit dem Tasten am Brustbein und taste rund um die Brust. Ebenso taste die Gegend rund um die Brustwarze. Mit dem gleichen sanften Druck taste den tieferen inneren Teil deiner Brust. Beim Tasten wirst du eine feste Gewebestruktur fühlen, das ist normal. Lege nun deinen linken Arm an die linke Körperseite und fühle mit den Fingern der rechten Hand unter deine linke Achse (Lymphgefäß). Mit dem gleichen seichten Druck tastest du nun den oberen äußeren Teil deiner linken Brust von der Höhe der Brustwarze bis nach außen, wo dein linker Arm liegt. Zuletzt ertaste den unteren, äußeren Rand deiner Brust, vom Arm bis zur Brustwarze. Wiederhole diese ganze Prozedur für die rechte Brust wie wir es für die linke Brust beschrieben haben, und benutze die linke Hand. Wenn du deine Brüste regelmäßig untersuchst und sie genau kennen lernst, wirst du stets in einer besseren Lage sein als ein_e Ärzt_in, um irgendwelche Veränderungen zu bemerken. Falls du Veränderungen bemerkst, muss das nicht unbedingt Krebs heißen. In ungefähr 9 von 10 Fällen sind diese gutartig (also kein Krebs). Aber du kannst den Grund für die Veränderung nicht selbst herausfinden, deshalb gehe gleich zur_m Ärzt_in. Brustknoten können durch Röntgen (Mammographie) oder Thermographie festgestellt werden. Beide Techniken können Knötchen aufdecken, die zu klein sind, und eventuell nicht ertastet werden können.

Untersuchungsmöglichkeiten bei Brustknoten

Wenn du bei deiner Brustuntersuchung einen Knoten entdeckt hast, der nicht regelmäßig in deinem Zyklus (z.B. kurz vor der Periode) auftritt und von allein wieder verschwindet, solltest du bei deiner_m Anstaltsärzt_in eine Ausführung zur fachärztlichen Untersuchung und Behandlung verlangen. Die_der Fachärzt_in sollte zunächst noch einmal tasten. Eine weitere Möglichkeit besteht in der Mammographie. Dies ist eine Röntgenuntersuchung der Brust. Auch winzige Knötchen, die du oft noch nicht ertasten kannst, können durch Mammographie entdeckt werden. Allerdings ist es wegen der Strahlen nicht besonders gut, häufig eine Mammographie machen zu lassen. Die Mammographie gibt Aufschluss darüber, ob der Knoten eine Zyste oder ein Tumor ist und lässt begrenzt erkennen, ob er gutartig ist oder nicht. Ist eine Klärung nicht möglich, so sollte eine Thermographie gemacht werden. Mit Hilfe der Thermographie werden Wärme- bzw. Kälteströme des Körpers sichtbar gemacht. Da bösartige Geschwüre eine stärkere Wärmekonzentration haben, wird dies sichtbar. Ein positives Ergebnis dieser beiden Tests deutet darauf hin, dass es Krebs ist. Bevor du eine Operation in Erwägung ziehst, solltest du eine Gewebeentnahme vornehmen lassen: dabei wird Gewebe entnommen und mikroskopisch untersucht, um völlig sicher zu gehen. Auf die verschiedenen Möglichkeiten von Brustoperationen können wir hier nicht näher eingehen, ebenso wenig auf die Risiken von Gewebeentnahmen, die unter Umständen zur Verbreitung des Krebses im Körper führen können. Verlange vor jedem Eingriff die Hinzuziehung einer Ärztin oder eines Arztes deines Vertrauens. Wir wollen aber darauf hinweisen, dass es einen langjährigen Streit zwischen Frauenärzt_innen und Chirurg_innen gibt, wer bei Knoten in der Brust zuständig ist. Wir wollen hier ausdrücklich davor warnen, eine_n Chirurg_in aufzusuchen, wenn ihr einen Knoten entdeckt habt. Sie sind zu schnell mit dem Messer bei der Hand. Voruntersuchungen wie Mammographie und Thermographie sind für sie unüblich, und haben sie erstmal einen Schnitt gemacht, wird der Knoten oft gleich weggeschnitten, obwohl es vielleicht ein gutartiger und die Entfernung überflüssig war. In den vorangegangen Abschnitten haben wir einige Passagen und Zeichnungen von zwei empfehlenswerten Frauen-Selbsthilfebüchern entnommen: 1.Anne Kent Rush, Getting Clear - Ein Therapiehandbuch für Frauen, Verlag Frauenoffensive, 8 München 80, Kellerstraße 39.

2.Frauenkollektiv, Hexengeflüster - Frauen greifen zur Selbsthilfe, Frauenselbstverlag, Berlin.


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