Bewusstlosigkeit

Aus Gefangenenratgeber

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17.3. Bewusstlosigkeit

Alle Formen der Bewusstlosigkeit müssen unter hAftbedingungen sehr ernst genommen werden. Die Ursachen sind oft schwer (auch für den_die Notarzt_ärztin) zu erkennen. Gerade die Vorgeschichte, die Beobachtungen der Mitgefangenen sind oft sehr wichtig und lebensrettend.

Zur Beobachtung hilft vielleicht dieses Schema:

Anzeichen: Bewusstlosigkeit zum ersten Mal? Wann? Wo? Wie? Wie oft? Selbsttötungsabsicht, schwere Krankheiten, Mißhandlungen? Wie ist die Atmung? Gesichts- und Hautfarbe? Blass, bläulich, grau, gelb, schmutzigbraun? Mundgeruch? Äußere Verletzungen? Zugenbiss, Blutungen aus Nase, Mund, Ohr, Verletzung durch Strom? Prellungen, Schlagspuren? Wie sind die Pupillen? Ungleich groß? Eng? Weit? Wohin ist der Blick gerichtet? Krämpfe? Ist der Körper schlaff, zum Teil gelähmt? Urin und Scheiße in der Hose? Herabhängende Mundwinkel oder Augenlieder? Wie ist der Puls? Klopft das Herz regelmäßig?

Hilfe durch Mitgefangene: Wie bei der Schockbehandlung, den_die Mitgafangene_n möglichst liegen lassen oder in der stablilen Seitenlage mit einem angezogenen Knie, Erbrochenes oder Gebiss aus dem Mund entfernen, wenn möglich evtl. Wiederbelebung. Sofort den_die Arzt_Ärztin rufen.

Arzt: Krankenhauseinweisung, Schockbekämpfung, Ursachenbekämpgung.

Schlaganfall

Meist hervorgerufen durch das Platzen eines Hirngefäßes (z.B. bei hohem Blut­druck) oder Verstopfung der Hirnblutgefäße (Thrombose, Verkalkung).

Anzeichen: Konzentrationsstörung, verändertes Verhalten, Teilnahmslosigkeit bis zur Bewusstlosigkeit, oft Lähmung bestimmter Körperteile oder -gebiete. Sprache schlecht oder nicht zu verstehen, manchmal starrer Blick nach links oder rechts oben, Pupillen verändern ihre Größe nicht bei Lichteinfall.

Behandlung: Beruhigen des_r Mitgefangenen, Beobachtung, Puls- und Blutdruck-messen, Schockbekämpfung, stabile Seitenlagerung. Sofort den_die Arzt_Ärztin rufen, Krankenhauseinweisung.

Bluthochdruckkrise

Hauptzeichen ist die Einschränkung des Bewusstseins bei sehr hohem Blutdruck, der erste Wert oft über 200 mmHg. Häufig bei älteren Mitgefangenen mit Übergewicht, Stoffwechsel oder Nierenkrankheiten, oder der Gefäßverkalkung (Arteriosklerose).

Anzeichen: Kopfschmerzen, Kopdruck, gerötetes Gesicht, Blutandrang und Hitzegefühl im Kopf, Benommenheit.

Selbsthilfe: Ruhigstellen, Freihalten der Atemwege, Arzt_Ärztin rufen.

Arzt: Blutdrucksenkende Mittel, evtl. Beruhigungsmittel, evtl. auch Cortison, Krankenhauseinweisung und ständige Überwachung.

Hitzschlag

Verursacht durch übermäßige Hitzeinwirkung von außen, enge und luftdichte Kleidung, zu hohe Luftfeuchtigkeit.

Anzeichen: Harndrang, Benommenheit, plötzliche Bewusstlosigkeit, Aufhören des Schwitzens, heiße und gerötete Haut, manchmal bläulich, Herzrasen, röchelnde Atmung, enge Pupillen. Beim Kollaps meistens vorher über einige Zeit Übelkeit, Erbrechen, Schwäche, Teilnahmslosigkeit, Arme und Beine kalt, feucht-klebrige Haut.

Hilfe durch Mitgefangene: Runter mit allen Kleidern, Eisbeutel auf Kopf und Nacken, frische Luft und Ventilation, Körper massieren, bei leichteren Fällen auch heiße Getränke {nur wenn der Mitgefangene ansprechbar ist). Beine hoch und Kopf tief lagern.

Arzt: Kreislaufstützende und -anregende Maßnahmen, Krankenhausüberwachung.


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17.3. Bewusstlosigkeit

Alle Formen der Bewusstlosigkeit müssen unter hAftbedingungen sehr ernst genommen werden. Die Ursachen sind oft schwer (auch für den_die Notarzt_ärztin) zu erkennen. Gerade die Vorgeschichte, die Beobachtungen der Mitgefangenen sind oft sehr wichtig und lebensrettend.

Zur Beobachtung hilft vielleicht dieses Schema:

Anzeichen: Bewusstlosigkeit zum ersten Mal? Wann? Wo? Wie? Wie oft? Selbsttötungsabsicht, schwere Krankheiten, Mißhandlungen? Wie ist die Atmung? Gesichts- und Hautfarbe? Blass, bläulich, grau, gelb, schmutzigbraun? Mundgeruch? Äußere Verletzungen? Zugenbiss, Blutungen aus Nase, Mund, Ohr, Verletzung durch Strom? Prellungen, Schlagspuren? Wie sind die Pupillen? Ungleich groß? Eng? Weit? Wohin ist der Blick gerichtet? Krämpfe? Ist der Körper schlaff, zum Teil gelähmt? Urin und Scheiße in der Hose? Herabhängende Mundwinkel oder Augenlieder? Wie ist der Puls? Klopft das Herz regelmäßig?

Hilfe durch Mitgefangene: Wie bei der Schockbehandlung, den_die Mitgafangene_n möglichst liegen lassen oder in der stablilen Seitenlage mit einem angezogenen Knie, Erbrochenes oder Gebiss aus dem Mund entfernen, wenn möglich evtl. Wiederbelebung. Sofort den_die Arzt_Ärztin rufen.

Arzt: Krankenhauseinweisung, Schockbekämpfung, Ursachenbekämpgung.

Schlaganfall

Meist hervorgerufen durch das Platzen eines Hirngefäßes (z.B. bei hohem Blut­druck) oder Verstopfung der Hirnblutgefäße (Thrombose, Verkalkung).

Anzeichen: Konzentrationsstörung, verändertes Verhalten, Teilnahmslosigkeit bis zur Bewusstlosigkeit, oft Lähmung bestimmter Körperteile oder -gebiete. Sprache schlecht oder nicht zu verstehen, manchmal starrer Blick nach links oder rechts oben, Pupillen verändern ihre Größe nicht bei Lichteinfall.

Behandlung: Beruhigen des_r Mitgefangenen, Beobachtung, Puls- und Blutdruck-messen, Schockbekämpfung, stabile Seitenlagerung. Sofort den_die Arzt_Ärztin rufen, Krankenhauseinweisung.

Bluthochdruckkrise

Hauptzeichen ist die Einschränkung des Bewusstseins bei sehr hohem Blutdruck, der erste Wert oft über 200 mmHg. Häufig bei älteren Mitgefangenen mit Übergewicht, Stoffwechsel oder Nierenkrankheiten, oder der Gefäßverkalkung (Arteriosklerose).

Anzeichen: Kopfschmerzen, Kopdruck, gerötetes Gesicht, Blutandrang und Hitzegefühl im Kopf, Benommenheit.

Selbsthilfe: Ruhigstellen, Freihalten der Atemwege, Arzt_Ärztin rufen.

Arzt: Blutdrucksenkende Mittel, evtl. Beruhigungsmittel, evtl. auch Cortison, Krankenhauseinweisung und ständige Überwachung.

Hitzschlag

Verursacht durch übermäßige Hitzeinwirkung von außen, enge und luftdichte Kleidung, zu hohe Luftfeuchtigkeit.

Anzeichen: Harndrang, Benommenheit, plötzliche Bewusstlosigkeit, Aufhören des Schwitzens, heiße und gerötete Haut, manchmal bläulich, Herzrasen, röchelnde Atmung, enge Pupillen. Beim Kollaps meistens vorher über einige Zeit Übelkeit, Erbrechen, Schwäche, Teilnahmslosigkeit, Arme und Beine kalt, feucht-klebrige Haut.

Hilfe durch Mitgefangene: Runter mit allen Kleidern, Eisbeutel auf Kopf und Nacken, frische Luft und Ventilation, Körper massieren, bei leichteren Fällen auch heiße Getränke {nur wenn der Mitgefangene ansprechbar ist). Beine hoch und Kopf tief lagern.

Arzt: Kreislaufstützende und -anregende Maßnahmen, Krankenhausüberwachung.