Als Frau im Knast

Aus Gefangenenratgeber

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6. Als Frau im Knast

Es ist ein Kapitel von Frauen für Frauen, über Frauenknast. Einige Erfahrungen, die wir gemacht haben. Das, was wir mit unseren Augen gesehen haben. Es ist viel zu wenig, weil es zu wenig Augen sind. Es ist auch keine Analyse darüber, was den Frauenknast grundsätzlich von einem Männerknast unterscheidet; das würde auch bedeuten zu beschreiben, was die Frauen von den Männern unterscheidet, wie sie anders sehen, denken, fühlen, leben. Und das in einer fast schauspielartigen Situation, wo die aufsässigen, die stolzen, die unterwürfigen Gefangenen Frauen sind und auch die Aufse­her und die intellektuellen Aufseher, die Psychologen, Fürsorger. Und auch die obersten Anstalts-Vertreter der Staatsgewalt sind Frauen. Der gesamte Ratgeber ist an Gefangene gerichtet, an Frauen und Männer. Auch wenn es oft so aussieht, als gäbe es nur männliche Gefangene. Das liegt nicht nur an den Worten, die man benutzt, sondern daran, dass Frauen ihre eigenen Erfahrungen machen. Davon haben wir ein paar Momente beschrieben. Im medizinischen Teil dieses Buches gibt es außerdem noch ein Kapitel über Frauenkrankheiten. Wir finden das sehr wichtig, weil die psychische Situation im Knast viele körperliche Schwierigkeiten mit sich bringt: Hautausschläge, Menstruationsstörungen, Geschwüre usw.. Vielleicht lässt sich durch Wissen darüber und durch Konzentra­tion, Entspannung, Gymnastik einiges vermeiden. Umgekehrt könnte auch das aufmerksame Alleinsein mit dem eigenen Körper ein neues Bewusstsein und Gefühl mit ihm bringen.


6. Als Frau im Knast

Es ist ein Kapitel von Frauen für Frauen, über Frauenknast. Einige Erfahrungen, die wir gemacht haben. Das, was wir mit unseren Augen gesehen haben. Es ist viel zu wenig, weil es zu wenig Augen sind. Es ist auch keine Analyse darüber, was den Frauenknast grundsätzlich von einem Männerknast unterscheidet; das würde auch bedeuten zu beschreiben, was die Frauen von den Männern unterscheidet, wie sie anders sehen, denken, fühlen, leben. Und das in einer fast schauspielartigen Situation, wo die aufsässigen, die stolzen, die unterwürfigen Gefangenen Frauen sind und auch die Aufse­her und die intellektuellen Aufseher, die Psychologen, Fürsorger. Und auch die obersten Anstalts-Vertreter der Staatsgewalt sind Frauen. Der gesamte Ratgeber ist an Gefangene gerichtet, an Frauen und Männer. Auch wenn es oft so aussieht, als gäbe es nur männliche Gefangene. Das liegt nicht nur an den Worten, die man benutzt, sondern daran, dass Frauen ihre eigenen Erfahrungen machen. Davon haben wir ein paar Momente beschrieben. Im medizinischen Teil dieses Buches gibt es außerdem noch ein Kapitel über Frauenkrankheiten. Wir finden das sehr wichtig, weil die psychische Situation im Knast viele körperliche Schwierigkeiten mit sich bringt: Hautausschläge, Menstruationsstörungen, Geschwüre usw.. Vielleicht lässt sich durch Wissen darüber und durch Konzentra­tion, Entspannung, Gymnastik einiges vermeiden. Umgekehrt könnte auch das aufmerksame Alleinsein mit dem eigenen Körper ein neues Bewusstsein und Gefühl mit ihm bringen.