Akute Erkrankungen der Niere, Harnwege und Sexualorgane

Aus Gefangenenratgeber

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17.11. Akute Erkrankungen der Niere, Harnwege und Sexualorgane

Da die Nieren bestimmte Stoffe aus dem Körper ausscheiden müssen, droht bei bestimmten Erkrankungen die Vergiftung des Blutes (Urämie) mit Bewusstlosigkeit und Schock/Kreislaufstillstand.

Akute Nierenkolik

Häufig durch Nierenentzündungen, Nierensteine oder Geschwülste verursacht.

Anzeichen: Heftiger, wehenartiger Schmerz bis zum Erbrechen, oft vom Rücken in die Lendengegend ausstrahlend, manchmal aufgetriebener, geblähter Bauch. Blutroter Urin, Druck- und Klopfschmerz der betroffenen Niere.

Behandlung: Wärme, Flüssigkeit {mehr als 2 Liter), Bettruhe, Schmerzmittel. Der Arzt muss die Ursache der Kolik herausfinden, tritt keine Besserung ein — sofort ins Krankenhaus, da vielleicht eine Operation notwendig ist und eine Vergiftung be­fürchtet werden muss.

Harnverhalten

Wenn kein Urin mehr kommt trotz Essen und Trinken, ist das immer ein bedroh­liches Zeichen. Entweder funktioniert die Niere nicht mehr oder aber der Abfluss ist durch Entzündungen, Krämpfe oder Fremdkörper und Geschwulste verstopft.

Anzeichen: Nieren- und Blasenschmerzen, vielleicht zuvor Jucken und Brennen beim Wasserlassen, rötlicher oder eitriger Urin, plötzlich oder langsam entstehend kein Urin mehr, es kann zu Erbrechen, Übelkeit, grauer Gesichtsfarbe, Darm­schmerzen und Bewusstlosigkeit kommen.

Behandlung: Wie beim Schock, sofort Notarztbehandlung und Spezialbehandlung durch Nierenfachärzte im Krankenhaus verlangen (Urologen).

Elektrolytstörungen

Elektrolyte sind Stoffe wie Natrium, Kalium, Chlor usw., die besonders für den Stoffwechsel der Körperzellen, der Nieren und der Nerven wichtig sind. Besonders häufig kommt es im Knast hier zu Störungen bei unbehandeltem oder unbeob­achtetem Erbrechen, Durchfällen, Nieren- oder Leberschäden, Dauerbehandlung mit Cortison, Hunger- und Durststreik.

Anzeichen: Übelkeit, Schlafsucht, Teilnahmslosigkeit, Konzentrationsstörung, Muskelkrämpfe, unregelmäßiger Puls werden meist im Knast nicht ernst genommen.

Behandlung: Wenn ein_e Mitgefangene_r abbaut, immer ärztliche Behandlung durchsetzen, in schweren Fällen (Salzmangel, Wasservergiftung, Krämpfen, ein­setzende Bewusstlosigkeit) sofort Schockbekämpfung und Krankenhausbehandlung!

Priapismus, Steifbleiben des Gliedes, Beckenkrämpfe

Aufgrund der Angst im Knast, der ständigen Drohungen und der sexuellen Ein­schränkung kann es beim Wichsen manchmal zur andauernden Versteifung des Gliedes kommen. Hört es gar nicht mehr auf und wird es auf die Dauer sehr schmerzhaft mit schlimmen Krämpfen im Beckenbereich, dann ohne Scham sofort spezialärztliche Behandlung im Krankenhaus verlangen (Urologie). Aufgrund des Blutstaus kann es zu schweren Schädigungen kommen.


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17.11. Akute Erkrankungen der Niere, Harnwege und Sexualorgane

Da die Nieren bestimmte Stoffe aus dem Körper ausscheiden müssen, droht bei bestimmten Erkrankungen die Vergiftung des Blutes (Urämie) mit Bewusstlosigkeit und Schock/Kreislaufstillstand.

Akute Nierenkolik

Häufig durch Nierenentzündungen, Nierensteine oder Geschwülste verursacht.

Anzeichen: Heftiger, wehenartiger Schmerz bis zum Erbrechen, oft vom Rücken in die Lendengegend ausstrahlend, manchmal aufgetriebener, geblähter Bauch. Blutroter Urin, Druck- und Klopfschmerz der betroffenen Niere.

Behandlung: Wärme, Flüssigkeit {mehr als 2 Liter), Bettruhe, Schmerzmittel. Der Arzt muss die Ursache der Kolik herausfinden, tritt keine Besserung ein — sofort ins Krankenhaus, da vielleicht eine Operation notwendig ist und eine Vergiftung be­fürchtet werden muss.

Harnverhalten

Wenn kein Urin mehr kommt trotz Essen und Trinken, ist das immer ein bedroh­liches Zeichen. Entweder funktioniert die Niere nicht mehr oder aber der Abfluss ist durch Entzündungen, Krämpfe oder Fremdkörper und Geschwulste verstopft.

Anzeichen: Nieren- und Blasenschmerzen, vielleicht zuvor Jucken und Brennen beim Wasserlassen, rötlicher oder eitriger Urin, plötzlich oder langsam entstehend kein Urin mehr, es kann zu Erbrechen, Übelkeit, grauer Gesichtsfarbe, Darm­schmerzen und Bewusstlosigkeit kommen.

Behandlung: Wie beim Schock, sofort Notarztbehandlung und Spezialbehandlung durch Nierenfachärzte im Krankenhaus verlangen (Urologen).

Elektrolytstörungen

Elektrolyte sind Stoffe wie Natrium, Kalium, Chlor usw., die besonders für den Stoffwechsel der Körperzellen, der Nieren und der Nerven wichtig sind. Besonders häufig kommt es im Knast hier zu Störungen bei unbehandeltem oder unbeob­achtetem Erbrechen, Durchfällen, Nieren- oder Leberschäden, Dauerbehandlung mit Cortison, Hunger- und Durststreik.

Anzeichen: Übelkeit, Schlafsucht, Teilnahmslosigkeit, Konzentrationsstörung, Muskelkrämpfe, unregelmäßiger Puls werden meist im Knast nicht ernst genommen.

Behandlung: Wenn ein_e Mitgefangene_r abbaut, immer ärztliche Behandlung durchsetzen, in schweren Fällen (Salzmangel, Wasservergiftung, Krämpfen, ein­setzende Bewusstlosigkeit) sofort Schockbekämpfung und Krankenhausbehandlung!

Priapismus, Steifbleiben des Gliedes, Beckenkrämpfe

Aufgrund der Angst im Knast, der ständigen Drohungen und der sexuellen Ein­schränkung kann es beim Wichsen manchmal zur andauernden Versteifung des Gliedes kommen. Hört es gar nicht mehr auf und wird es auf die Dauer sehr schmerzhaft mit schlimmen Krämpfen im Beckenbereich, dann ohne Scham sofort spezialärztliche Behandlung im Krankenhaus verlangen (Urologie). Aufgrund des Blutstaus kann es zu schweren Schädigungen kommen.