Immer nur dagegen – Zukunft von Anfang an

Der AStA veranstaltet eine vielleicht ganz interessante Vorlesung zur Geschichte der studentischen Bewegung. Lese:

Immer nur dagegen – Zukunft von Anfang an
Proteste und Kämpfe an der FU Berlin

Diskussionsveranstaltung | 20.11.08 | 16-18h | Habelschwerdter Allee
39-45 (Silberlaube), Hörsaal 2

Sit ins, Go ins, Teach ins, Proteste gegen Vietnamkrieg, gegen Berufsverbote, für Demokratische Hochschulen, Studienreform und Sozialismus, gegen Studiengebüren und Modularisierung. Die FU Berlin war stets ein Ort von Kämpfen, Protesten und Bewegungen.

Schon die Gründung 1948 war Ergebnis eines Studierendenprotestes, zwanzig Jahre später wurde die FU zum Epizentrum der 68er Bewegung. Studierende veränderten gemeinsam mit anderen das Gesicht der Republik, ob als Haschrebellen, Hausbesetzer oder Antifas.
Und auch heute noch wird protestiert, gegen Verschulung, Kommerz, chaotische Studienbedingungen und Kürzungen. Der Streik 2003 verhinderte Studiengebühren in Berlin, ein Erfolg der bis heute nachwirkt.

Anläßlich des 60. Gründungstages der FU haben haben wir Aktive verschiedener Protest-Generationen der eingeladen, die mit uns als Zeitzeugen und immer noch Teilnehmende über Kämpfe und Bewegungen an der FU von 1967 bis heute diskutieren wollen. Was ging damals, was ging heute, können wir aus Fehlern lernen, oder müssen wir sie alle selber machen? Ist heute weniger los, wenn ja, warum?

Über diese Fragen wollen wir diskutieren mit Gerhard Baader (Historiker, FU Berlin), Morus Markard (Psychologe, FU Berlin) und Jenny Simon (Studentin am OSI).

Alle, die sich nicht in ihr Schicksal als KundInnen und KonsumentInnen fügen wollen, alle, für die Universität mehr ist als die Schnitzeljagd nach dem nächsten Leistungspunkt, sind herzlich eingeladen!

Zum Ende noch etwas mehr über unsere Diskussionsgäste:

Prof. Dr. Gerhard Baader, Jahrgang 1928, seit 1967 am Institut für Geschichte der Medizin der FU Berlin, Arbeitsschwerpunkt seit dem Ersten Gesundheitstag 1980 Medizin im Nationalsozialismus und Geschichte der „Euthanasie“ im Nationalsozialismus. Infolge des  Studentenstreiks 1988 zusammen mit Wolfgang Wippermann Betreuer und Mitglied des
Projekttutoriums für interdisziplinäre Faschismusforschung. In dessen Folge seit 1990 Lehrveranstaltungen zur selben Thematik und zu jüdischen Themen am Friedrich-Meinecke- Institut.  1968 Mitglied der Kritischen Universität, Angehöriger des Kollektivs sozialistischer Mediziner (undogmatische rote Zelle), Mitglied des Beraterstabs des ersten Präsidenten (Kreibich) sowie die ganze Zeit meiner aktiven Tätigkeit an der FU Mitglied in verschiedenen Funktionen in den Universitätsgremien auf linken Listen.

Morus Markard, Jahrgang 1948; ausführliches Studium der Psychologie an der Uni Bonn (17 Semester); in dieser Zeit Mitbegründer eines „Kinderladens“ in Bonn und Asta-Hochschulreferent; wissenschaftlich Neuorientierung 1975 an der FU Berlin („Kritische Psychologie“) (Promotion, Habilitation); unterschiedliche Stellen und Privat-Dozent an der FU; seit 2000 apl. Prof.; Mitbegründer des „Forum Kritische Psychologie“; Beirat des „Argument“; zeitweilige Mitarbeit im „Historisch-kritischen Wörterbuch des Marxismus“; Mitglied im Vorstand des „Bundes demokratischer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler“ (BdWi); derzeitiger Schwerpunkt: Arbeit an einer „Einführung in die Kritische Psychologie“.

Jenny Simon – Studentin der Politikwissenschaft, Aktiv in Unistreiks 2001 und 2003/2004, aktiv im AStA FU und als hartnäckige Studentische Interessenvertreterin in verschieden anstrengenden Gremien, zb. im Verwaltungsrat des Studentenwerkes und der Studentischen Darlehenskasse.

Moderation: Johanna Straß, Studentin der Geschichte, seit 2007 an der FU und aktiv in der FSI Geschichte und im AStA FU.

Eine Veranstaltung des AStA FU:
www.astafu.de

AStA-Fu Magazin zu 60 jahren FU Berlin:
http://astafu.blogsport.de/2008/10/01/60-jahre-fu-asta-praesentiert-eine-gegengeschichte/

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